Bei der Explosion einer Atombombe wird enorme Hitze in Form einer Druckwelle freigesetzt. Es sterben sehr schnell, sehr viele Menschen. Dennoch ist die Strahlung, die langfristig in die Atmosphäre gelangt, deutlich geringer als bei Reaktorunglücken wie in Fukushima (2011) oder Tschernobyl (1986).

Im Fall von Hiroshima gibt es dafür im Wesentlichen drei Gründe: Erstens befanden sich in der über der Hafenstadt abgeworfenen Bombe "Little Boy" eher sehr viele kurzlebige radioaktive Isotope, die längst nicht so lange strahlen wie langlebige radioaktive Isotope (zum Beispiel Plutonium).

Zweitens wusch einen Monat nach dem Bombenabwurf ein starker Taifun viele radioaktive Teilchen aus der Stadt und verteilte sie durch Regen und Wind auf die Umgebung. Drittens explodierte die Hiroshima-Bombe circa 600 Meter über der Stadt, wodurch das radioaktive Material von Anfang an durch Winde über eine größere Fläche verstreut wurde.

Ist Hiroshima heute noch verstrahlt?

Die Antwort auf diese Frage lautet klar nein. Allerdings erkranken Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Katastrophe in Hiroshima selbst oder in der Umgebung aufhielten und überlebten, heute immer noch an Krebs. Alle, die aber jetzt nach Hiroshima reisen, setzten sich keiner Gefahr aus, sagt Axel Rosen von der Organisation Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs im Deutschlandfunk.

"Durch die Zeit, die einfach dazu geführt hat, dass radioaktive Stoffe ausgewaschen oder wirklich auch per Hand entfernt wurden, ist es gelungen, dass in Hiroshima und Nagasaki ein normales Leben wieder stattfinden kann," sagt der Experte. Würde man dort Urlaub machen, so Rosen, setze man sich keiner erhöhten Strahlung aus. Japan-Touristen müssen die Hafenstadt also nicht meiden! Im Gegenteil, die Metropole hat mittlerweile nicht nur rund 1,187 Millionen Einwohner, sondern auch jede Menge Sehenswertes zu bieten: