Das Ergebnis der weltweit ersten Abstimmung über ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) in der Schweiz war eindeutig: 78 Prozent der Teilnehmer stimmten dagegen. Die Debatte über das BGE wird dennoch weitergehen – vor allem, weil Roboter mehr und mehr unsere Arbeit übernehmen. Auch in Deutschland hat das Konzept prominente Unterstützer, etwa den dm-Gründer Götz Werner oder Telekom-Chef Timotheus Höttges.

Die Idee dahinter ist einfach: Jeder Bürger erhält ein fixes Einkommen. Jeden Monat, ohne Gegenleistung, ohne Rückfragen. Befreit von finanziellen Sorgen soll ein Freiheitsraum entstehen, aus dem heraus der Mensch für sich lebt und arbeitet – und nicht für das Geld.

Es wäre durchaus möglich, einen Sozialstaat entsprechend umzubauen, wie eine interaktive Infografik des "Economist" zeigt. Dafür haben die Journalisten überprüft, wie hoch die Steuereinnahmen in den 34 Mitgliedstaaten der Gesellschaft für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) sind.

Einen großen Teil der Steuereinnahmen geben die Staaten längst indirekt an ihre Bürger zurück – etwa als Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld.

Was, wenn man dieses Geld einfach unter allen gleichmäßig aufteilen würde? Es wäre auf jeden Fall vorteilhaft, in einem reichem Land wie Luxemburg zu wohnen. Hier erhielte jeder Bürger 17.800 US-Dollar (rund 15.690 Euro) im Jahr – das sind umgerechnet etwa 1.300 Euro im Monat.

In Deutschland wären es gerade mal 8.400 Dollar im Jahr oder 617 Euro monatlich. Natürlich ließe sich dieser Betrag erhöhen, allerdings müsste der Staat dafür seine Bürger stärker besteuern.

Auch wenn die Schweiz vorerst kein BGE einführt (was wohl selbst bei einem positiven Ausgang des Volksabstimmung nicht passiert wäre), ist die Idee in reichen Industrieländern nicht vom Tisch. Modellversuche sind unter anderem im niederländischen Utrecht oder in Oakland, Kalifornien geplant.