Heiratsanträge sind wie Silvester. Jede*r erwartet Großes. Der Wunsch, etwas Unvergessliches zu tun, fußt dabei wohl auf dem Drang, anderen stolz davon erzählen zu können. Außerdem kennt man ja die tollen Geschichten der Kolleg*innen und Freund*innen, die es freilich zu toppen gilt. Dieser Wunsch wird aus Mangel an kreativen Alternativen aber eher selten wahr.

Im Falle von Chris geht die Geschichte anders aus. Er hat es geschafft seinen Heiratsantrag vielleicht unerreichbar romantisch zu gestalten. Warum? Weil er ihn vorausgesehen hat. Oder besser: weil er ihn vorausgezeichnet hat.

Um die Überraschung für seine Freundin Marybeth perfekt zu machen, plante er den großen Tag bereits Wochen im Voraus. Er überredete seine Schwiegermutter dazu, für Marybeth ein rotes Kleid mit weißen Punkten zu kaufen und brachte seine Freundin einige Zeit später dazu, es bei einem Besuch im Metropolitan Museum of Art in New York zu tragen. Gott sei Dank willigte sie ein.

Kein Picasso, sondern besser

Als das Pärchen durch das Museum schlenderte, erreichte es irgendwann Marybeths Lieblingskünstler Picasso. Sie bewunderten gerade das berühmte Ölgemälde Der Traum, als Marybeth ein weiteres Werk entdeckte. Ein viel kleineres, unbekanntes. Sie trat näher heran und sah eine für Picasso relativ untypische Zeichnung. Minimalistisch, bis auf ein wenig Rot völlig farblos, bloß zwei Personen mit schwarzem Stift gemalt. Sie trat noch näher heran und erkannte, dass eine Person auf dem Bild auf einem Bein kniet und die andere Person ein rotes Kleid mit weißen Punkten trägt. Das gezeichnete Bild zeigte Chris, wie er Marybeth gerade einen Heiratsantrag macht. Er hält eine Ringschatulle hoch, sie hat überrascht ihre Hände vor das Gesicht geschlagen.

AufReddit erzählt Chris: "Mein Bruder und meine Schwägerin konnten das Bild kurz zuvor heimlich aufhängen und gaben mir dann ein Signal." Als er seine Noch-Freundin zu dem Bild führte, hätte sie einen Moment gebraucht, um zu realisieren, was gerade passierte, um kurz darauf in Freudentränen auszubrechen. Sie sagte ja! Ihre Cousine Kelly Joyce, die bis zu diesem Zeitpunkt undercover unterwegs war, hielt das ganze Spektakel auf Video fest.

So romantisch der Antrag war, so unzufrieden waren die Sicherheitskräfte des Museums. Sie baten das frisch verlobte Paar, das Bild zu entfernen und das Museum zu verlassen. Nachdem sie noch schnell ein paar Fotos geschossen hatten, taten sie das auch.