Donald Trump und seine Anhänger*innen zündeln heftig mit der Fremdenhassflamme. Neben südamerikanischen Einwanderer*innen sind besonders Muslime von der Hetze betroffen. Es gibt Videos, die zeigen, wie Trump-Fans behaupten, der Islam sei schädlich für die USA.

Rund 3,3 Millionen Muslime leben derzeit in den USA. Im Jahr 2016 wird nun erstmals eine kopftuchtragende Muslima bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro für die USA an den Start gehen.

Ihr Name ist Ibtihaj Muhammad.

Die 31-Jährige ficht seit der Schulzeit. Ihr Glaube hatte damals mit der Wahl ihrer Sportart zu tun. Denn beim Fechten bleibt der Körper zum Schutz vor Stichen verdeckt und unter der Maske sieht niemand, ob die Kämpferin ein Kopftuch trägt oder nicht. Gerade in den USA, wo Sport oftmals in uniformartigen Sportoutfits betrieben wird, finden sich wenige andere Sportarten, die das ermöglichen.

"Es gab für mich keine Vorbilder," sagte Muhammad dem New Yorker. "Bei vielen kleinen Turnieren wurde über mich getuschelt. Darüber, dass ich schwarz und eine Muslima bin. Das tat weh."

Politisches Engagement

Die Fechterin ist nicht nur eine exzellente Sportlerin, sie macht auch immer wieder auf Probleme, mit denen Muslime in den USA kämpfen müssen, aufmerksam. So sagte sie vergangenes Jahr dem Time Magazine, als Donald Trump das Einreiseverbot für Muslime ankündigte: "Leute, die solche hetzerische Reden schwingen, denken nie über die Auswirkungen nach und wie das Muslime betrifft. Besonders muslimische Frauen, denen man ihre Religionszugehörigkeit jeden Tag ansieht."

Im März twitterte Muhammad vom Musikfestival SXSW: "Ich wurde gerade am Einlass von SXSW-Festival aufgefordert, mein Kopftuch abzunehmen um meine Identität feststellen lassen zu können... Ich kann mir sowas nicht mal ausdenken."

Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele bestimmt jedes Land eine*n Sportler*in, die oder der beim Einmarsch der Athlet*innen die Fahne der Nation ins Stadion trägt. Der Fahnenträger der USA ist der Schwimmer Michael Phelps. Er ist ein ausgezeichneter Schwimmer, der erfolgreichste Olympionike aller Zeiten.

Er ist aber auch weiß, hetero und männlich.

Ein Zeichen in der hitzigen Wahlkampfzeit

Es wäre ein Zeichen gewesen für die USA und die Welt, hätte Ibtihaj Muhammad dieses Jahr die Fahne ihres Landes ins Maracana-Stadion in Rio de Janeiro getragen. Ein Zeichen dafür, dass die USA mehr sind als Donald Trump und seine Gesinnungsfreund*innen. Ein Zeichen dafür, dass die USA ein buntes, offenes und tolerantes Land sind – und bleiben.