Wer genau hinsieht, erkennt sie: die drei Frauen, deren bemalte Körper zusammen ein Bild von einem Wolf ergeben. Geschaffen hat das menschliche Kunstwerk Johannes Stötter. Der Künstler aus Südtirol malt am liebsten auf nackter Haut und kombiniert bemalte Menschen zu einer Tierskulptur: Ein Chamäleon, einen Frosch, einen Papagei und einen Fisch aus bemalten Menschenkörpern hat er bereits kreiert.

Sein aktuellstes Werk ist der Wolf. Schon in der Vergangenheit hatte er sich an einer stehenden Wolf-Illusion versucht, leider erfolglos. Doch diesmal sollte es klappen. Eine erste Skizze war nach wenigen Minuten fertig, eine Pose zu finden, die einem Wolf ähnlich sah, dauerte allerdings mehr als vier Stunden – seine bisher aufwendigste Positionsprobe.

Nach insgesamt drei Posenproben mit den drei Models, dem Abgleich des Motivs mit Bildern von echten Wölfen, und dem farblichen und strukturellen Entwurf auf Papier begann Stötter die achtstündige Arbeit in seinem Atelier. Er bezeichnet die Wolf-Illusion als sein bisher aufwendigstes Werk, da es schwer gewesen wäre, das Fell realistisch darzustellen. Viel schwieriger als die Haut eines Reptils oder einer Amphibie in seinen älteren Werken.

Die Models hätten zudem Probleme gehabt, die Position so lange zu halten und immer wieder Pausen gebraucht. Dass sich die Arbeit aber gelohnt hat, merke man daran, dass es für die meisten extrem schwierig wäre, die drei Frauen auf dem Bild auszumachen.

Bekannt ist der studierte Philosoph spätestens seit seiner Bodypainting-Kreation eines Frosches aus dem Jahr 2013. Das Motiv besteht aus fünf menschlichen Körpern, die gemeinsam das Tier formen. Bereits 2012 wurde Stötter für seine Kunstwerke zum Bodypaining-Weltmeister gewählt, 2011 und 2014 wurde er Vizeweltmeister.