Gunnar Lindemann sitzt für die sogenannte Alternative für Deutschland im Berliner Abgeordnetenhaus. In seinem Wahlbezirk Marzahn-Nord erreichte er bei der Berliner Landtagswahl 30,6 Prozent der Stimmen. Wie er es da rein geschafft hat? Zum Beispiel mit Hetze gegen den Islam, Geflüchtete und Migrant*innen. So schrieb er auf seiner Facebookseite "Die Islamisierung macht auch vor Marzahn nicht halt", als ein Marzahner Jugendzentrum für geflüchtete Familien zum Ende des Ramadan ein Zuckerfest veranstaltete.

Aber Hass und Hetze sind nicht seine einzigen politischen Inhalte. Es gibt auch Dinge, die Lindemann gut findet. Zum Beispiel den Berliner öffentlichen Nahverkehr, der ihn immer zuverlässig von Marzahn-Nord bis zum Abgeordnetenhaus in Berlin Mitte bringt. Sein Twitter-Account ist voll von 140-Zeichen-Grüßen an die BVG. Das Social Media Team der BVG lässt dieses Lob nicht einfach unkommentiert stehen – sondern trollt zurück:

Aufmerksamkeit erregte die Hakelei im Netz, als der Autor Shahak Shapira die Tweets teilte. Darunter liest man auch einige kritische Kommentare zur Aktion des Social-Media-Teams der BVG. Ein Nutzer schreibt etwa, dass er die AfD zwar ablehne, ein öffentliches Unternehmen sich aber aus aus der Politik heraushalten solle. "Die sollen bitte professionell ihren Job machen und ihre private politische Meinung zu hause lassen."

Andere, wie Shahak Shapira selbst, befürworten die Aktion mit Hinweis auf die fremdenfeindliche Hetze des Politikers. "Wenn die BVG als Arbeitgeber von Menschen jeder Herkunft gegen solche Typen Stellung nimmt, gibt es NICHTS daran zu bemängeln", schreibt Shapira.