Ein mutmaßlicher Attentäter fuhr Montagabend in einen Weihnachtsmarkt in der Nähe der Gedächtniskirche und tötete zwölft Menschen, dutzende sind verletzt. Nach ersten offiziellen Meldungen zu der Tat kursierten immer noch viele Spekulationen im Netz. Es ist nach wie vor nicht vollends klar, welche Motivation hinter der Tat stand.

Heute um 11 Uhr gab Angela Merkel ein Statement im Kanzleramt zu dem Vorfall ab, in dem sie sagte, dass von einem Terroranschlag auszugehen sei. Sie selbst sei "entsetzt, erschüttert und tief traurig". Das Sicherheitskabinett würde über mögliche Konsequenzen beraten.

Die Berliner Polizei geht davon aus, dass der Fahrer den Lkw vorsätzlich in die Menschenmenge steuerte.

Das Netz spaltet sich in zwei Lager

Nun spaltet sich das Netz, beziehungsweise Twitter in zwei Lager: Die einen nehmen Anteil an den Opfern und Angehörigen des Unglücks, und warnen vor willkürlichen Spekulationen. Andere streuen weiterhin Gerüchte und richten sich gegen die Regierung.

Trauer, Anteilnahme und Warnung vor Gerüchten

Der Regierungssprecher Steffen Seibert meldete sich im Namen der deutschen Bundesregierung zu Wort und sprach mit folgendem Tweet seine Trauer für die Betroffenen aus.

Auch Bundesjustizminister Heiko Maas teilte sein Mitgefühl auf Twitter und dankte den Rettungskräften. Zudem warnte er mit einem Retweet der Berliner Polizei vor Gerüchten um den Vorfall.

Gerüchte streuen und Angst schüren

Viele Rechte nutzen den Vorfall für ihr eigenes Interesse: Indem sie Vermutungen streuen, dass es sich bei dem Täter um einen Menschen mit Migrationshintergrund oder einen Geflüchteten handelt, möchten sie Wut, Trauer und Angst gegen Merkels liberale Geflüchtetenpolitik richten. So auch Marcus Pretzell, AfD-Vorsitzender in Nordrhein-Westfalen. Dieser Post des Politikers wurde bisher rund 1.000 Mal geteilt.

Andere Twitter-Nutzer*innen reagieren mit Entsetzen auf diese Anschuldigungen und Angstschürerei.

Sie fordern, Spekulationen zu unterlassen und Ruhe zu bewahren.

Auch Menschen mit Migrationshintergrund erheben ihre Stimme.

Auch außerhalb Deutschlands zeigen die Menschen Anteilnahme.