Sobald es um Kunst geht, habe ich sehr viele Fragen. Was ist eigentlich Kunst? Und wer bestimmt, was gute Kunst ist, wenn sie doch angeblich in den Augen der Betrachter*innen liegt? Darf ich da Vincis Mona Lisa hässlich finden, ohne als Banause gehängt zu werden? Darf ich Farbe willkürlich auf eine Leinwand werfen und das Ergebnis als abstrakte Kunst verkaufen? Ist abstrakte Kunst nicht ohnehin eine Erfindung von Möchtegern-Künstler*innen, die nichts draufhatten, aber trotzdem beruflich mit Farben spielen wollten?

Man merkt, ich habe so meine Schwierigkeiten mit Kunst. Und damit bin ich sicher nicht alleine. Im ideellen Sinne dient sie wohl an erster Stelle den Künstler*innen selbst. Sie folgen einem inneren Trieb, sie verwirklichen sich selbst und erfahren schon allein durch ihr Schaffen eine Art geistige Befriedigung, unabhängig vom Ergebnis. Werden ihre Werke dann auch noch von der Gesellschaft als gut anerkannt, werden sie beachtet, bewundert und bezahlt, wird aus einem recht guten Bildchen ein Meisterwerk.

Wie viel Arbeit in dem Meisterwerk steckt, ist für uns Betrachter*innen oft nicht nachvollziehbar. Hat jemand mühselig jeden Punkt und jede Linie einzeln aufgetragen oder sich betrunken selbst angemalt und ist gegen eine Leinwand gerannt? Egal, hinter beiden Arten steht vielleicht eine momentane Vision. Oder auch nicht, für das Ergebnis ist das wieder egal, denn Kunst ist frei gestalt- und bewertbar.

Um dieses sehr subjektive und sehr von fachlich klassifizierenden Maßstäben abhängende Gebiet der Kunst ein bisschen aufzulockern, widmen sich einige Cartoonist*innen diesem Thema im Buch Kunst in Cartoons. Auf humorvolle und intelligente Art machen sie sich darin über den potenziellen Mystizismus lustig, der im Kunstschaffen stecken soll. Doch ganz so mystisch scheint es gar nicht zu sein.