Am Wochenende marschierten Tausende gewaltbereite Rassist*innen und Neonazis durch die US-Stadt Charlottesville. Unzählige Gegendemonstrant*innen stellten sich ihnen in den Weg. Am Ende starb eine junge Frau, als ein Rassist mit seinem Auto in eine Menschenmenge fuhr. Wer sich wie US-Präsident Donald Trump noch unsicher ist, wie schlimm rechtsextreme Gewalt tatsächlich ist, sei diese Kurzdokumentation von Vice empfohlen. Die Korrespondentin Elle Reeve begleitete in Charlottesville mehrere führende Neonazi-Vertreter. Was diese ohne zu Blinzeln in die Kamera sagen, ist einfach unfassbar.

Hier einige der erschreckendsten Aussagen:

  • "Juden werden uns nicht ersetzen! Juden werden uns nicht ersetzen! Juden werden uns nicht ersetzen!"
  • "Die Stadt wird von jüdischen Kommunisten und kriminellen Niggern regiert."
  • "Wir haben nicht angegriffen. Wir haben nicht damit angefangen, Gewalt gegen jemanden anzuwenden. Wir sind nicht nicht gewalttätig. Wir werden diese scheiß Menschen umbringen, wenn wir es müssen."
  • Der Anschlag eines Rechtsextremen auf eine Gruppe Gegendemonstrant*innen, der die 32-jährige Heather Heyer tötete, "war mehr als gerechtfertigt. Ich finde, dass die Zurückhaltung unserer Leute hervorragend war."
  • "Ich glaube, dass eine Menge mehr Menschen sterben werden, bevor wir hier fertig sind. [...] Menschen sterben ständig aufgrund von Gewalt. Das ist mit Grund dafür, dass wir einen Ethno-Staat wollen. Die Schwarzen killen sich gegenseitig, in dem sie sich von Küste zu Küste abstechen. Wir wollen da nicht länger Teil von sein."

Während sogar die meisten seiner republikanischen Kolleg*innen der Meinung sind, man könne Neonazis und Menschen, die sich diesem rechten Hass und Fanatismus entgegenstellen, nicht moralisch gleichsetzen, tut Donald Trump genau das. Am Dienstag wiederholte er im Trump Tower seine Aussagen vom Wochenende, wonach Gewalt von beiden Seiten ausging: "Es gab eine Gruppe, die böse war und es gab eine andere Gruppe, die auch sehr gewalttätig war. Und das will niemand sagen, aber ich sage es jetzt." Außerdem sagte er, dass es unter den Ku-Klux-Klan-Anhänger*innen, White Supremacists, Alt-Rights und wie sie alle heißen, auch "einige feine Menschen" gäbe.

Das Vice-Team sprach auch mit Gegendemonstrant*innen, etwa mit Aktivist*innen der Black Lives Matter Bewegung. Keine*r der Befragten sprach anderen Menschen die Menschenrechte ab. Keine*r hetzte gegen Menschen aus dem alleinigen Grund, dass sie einen anderen Glauben oder Hautfarbe haben. Keine*r rief zu offener Gewalt auf. Und keine*r fuhr mit einem Auto in einen Haufen Neonazis.