Die weltweite Wilderei ist ein Milliardengeschäft – und ein riesiges Verbrechen. Tausende Wildtiere, darunter vor allem Elefanten und Nashörner verlieren jährlich ihr Leben, damit Menschen sich und ihr Zuhause mit Elfenbein oder Hörnern schmücken können.

Doch die Dunkelziffer der von Menschenhand getöteten Tiere ist viel höher und beschränkt sich längst nicht nur auf zwei Spezies.

Ein Kollektiv aus 20 preisträchtigen Fotograf*innen und Journalist*innen, die sich Zeit ihres Lebens mit diesen Verbrechen beschäftigten, wollen mit dem Projekt Photographers Against Wildlife Crime nun darauf aufmerksam machen, was wir Menschen der Tierwelt immer noch antun.

Das viertgrößte Verbrechen der Welt

Der Gesamtwert des illegalen Handels mit Arten aus der Wildnis wird auf bis zu 20 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Wilderei und der Schmuggel mit illegalen Wildartenprodukten sind laut WWF Teil des viertgrößten Verbrechens weltweit, hinter dem Handel mit Drogen, gefälschten Produkten und Menschen.

Unzählige Tierarten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht, die Zahl wächst nahezu täglich. Der Grund sind nicht nur getötete Tiere für den Handel oder zur Unterhaltung, sondern auch, dass die Menschen ihre Lebensräume langsam zerstören: Rodung, Entwaldung, aber auch der Klimawandel hat einen Einfluss auf das Massensterben.

Die Mitwirkenden am Projekt möchten das alles ungeschönt zeigen – aber auch Menschen, die gegen dieses Unrecht ankämpfen, um Nachahmer*innen zu motivieren.

"Wir verlieren Arten in einer alarmierenden Geschwindigkeit. Millionen von Tieren und Pflanzen werden aus der Wildnis gefangen und geerntet und als Nahrung, als Haustiere, als Kuriositäten, als Trophäen oder traditionelle chinesische Medizin verkauft. Unsere Tierwelt wird im Namen von Status, Gier und Aberglauben ausgelöscht", sagt die deutsche Fotografin Britta Jaschinski, eine der beiden Gründer*innen des Projekts.

Sie und der australische Journalist Keith Wilson veröffentlichen über Crowdfunding im Mai 2018 zunächst ein Buch, das in Englisch und Mandarin erscheint. Sie erhoffen sich so eine Leserschaft in China, der asiatische Raum ist eine Hochburg für den illegalen Wildtierhandel.

Die beiden sind der Meinung, dass vor allem Verbraucher*innen und Konsument*innen erreicht werden müssten, um etwas zu ändern. "Wir müssen ihr Verhalten beeinflussen, um diesen rücksichtslosen und zerstörerischen Handel zu beenden", sagt Britta.

Mit den Erlösen des Bildbandes sollen in einem nächsten Schritt internationale Tier- und Naturschutzinitiativen unterstützt werden. Einige der eindrücklichen Fotos stellten uns Britta und Keith vor Veröffentlichung zur Verfügung. Ihr findet sie in unserer Bildergalerie ganz oben.