Noa Jansma hatte die Schnauze voll davon, dumme Sprüche von Männern auf der Straße auszuhalten. Also überlegte sie sich mit #dearcatcallers ein Projekt, mit dem sie deren Belästigungen öffentlich machen kann.

Einen Monat lang machte die 20-Jährige mit jedem Mann ein Selfie, der sie auf der Straße plump anmachte. Zu Beginn ihres Projekts schrieb sie Anfang September, sie wolle Aufmerksamkeit darauf lenken, wie Frauen im täglichen Leben objektiviert werden: "Der, der mich objektiviert und ich, das Objekt, sind in einem Bild miteinander zu sehen. Ich stehe vor ihm, was das umgekehrte Machtverhältnis des Projekts repräsentieren soll."

Die Männer auf den 23 Fotos wirken froh. Sie scheinen nicht zu begreifen, dass ihre Übergriffigkeit gerade Teil eines Projekts ist, das genau diese darstellen soll. Zu einigen Bildern schrieb Noa den Spruch, den sie kurz vorher abbekam oder beschrieb zum Beispiel, wie ihr ein Mann für ganze zehn Minuten hinterherlief.

Die Fotos sprechen für sich:

"Sexy, wo gehst du hin? Kann ich mitkommen?"

"Mhhhm, wunderschönes süßes Mädchen."

"Ey Sexygirl, wo gehst du hin so allein?"

"Hey, du Schöne, warum bist du so traurig?" - "Ich bin nicht traurig." - "Wieso lächelst du mich nicht an? Du bist zu süß, um traurig zu sein."

"Psssst, whooop, können wir deine Nummer haben?"

"Sexy! Willst du in mein Auto kommen?"

"Mhhhm, willst du mich küssen?"

"Hey Mädchen, wo gehst du hin?" - "Nach Hause." - "Dürfen wir mitkommen? Wo wohnst du? Wir werden sicher schöne Dinge zusammen tun können."

"Wenn ich dich sehe, bekomme ich wilde Gedanken! Wilde, wilde Gedanken!"

"Ich weiß schon, was ich mit dir tun würde, Baby."

Noas Projekt erinnert an ein Video von 2014: Eine Frau nahm auf, wie sie in New York City in zehn Stunden über 100 Mal auf der Straße belästigt wurde.

Geändert hat sich seither offenbar nicht viel. "Das zeigt, dass solche Belästigungen ein alltägliches Problem sind, mit dem viele von uns umgehen müssen", schreibt Noa. Sie ruft abschließend andere dazu auf, unter dem Hashtag #dearcatcallers mitzumachen, und mit ihr gegen die Objektivierung von Frauen auf der Straße anzukämpfen.