Ísafjörður ist ein Städtchen an der Nordwest-Küste Islands. Mit knapp 2.500 Einwohner*innen ist sie gerade klein genug, um innovative Ideen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auszutesten, ohne – im Falle eines Misserfolgs – zu viel Chaos anzurichten. Plan diesmal: den Zebrastreifen durch eine optische Illusion neu interpretieren.

Dafür wurden die Streifen eines Fußgängerübergangs mithilfe verschiedener Farbschattierungen optisch so manipuliert, dass sie wie dicke weiße Blöcke über der Straße zu schweben und unpassierbar scheinen. Je näher man darauf zukommt, desto mehr wird klar, dass der 3D-Effekt bloß eine Täuschung ist. Auf Autofahrer*innen soll das abschreckend wirken und so zu mehr Vorsicht im Straßenverkehr führen.

Die Idee zu der kreativen Sicherheitsmaßnahme hatte Ralf Trylla, Umweltbeauftragter des kleinen Fischerdorfs. Er hatte ein ähnliches Projekt in Neu-Delhi in Indien gesehen und wollte die Idee für Ísafjörður übernehmen. Zurück in der Heimat, dauerte es nur wenige Wochen bis alle notwendigen Genehmigungen von der Polizei und der Verkehrsbehörde auf dem Tisch lagen. Wenig später machte sich Vegmálun GÍH, eine Firma für Straßenbemalungen, an die Umsetzung.

Laut Trylla sei die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern in den engen Wohnstraßen des Städtchens zu hoch angesetzt. Es müsse daher ein Weg gefunden werden, Straßenverkehrsteilnehmer*innen weiter abzubremsen. Ein dreidimensionaler Zebrastreifen sei dafür ideal und bringe obendrauf auch noch einen künstlerischen Touch in die Kleinstadt.

Ob es mehr von den 3D-Zebrastreifen geben wird, hängt vom Erfolg des Projekts ab. Der Stadtrat von Ísafjörður sei jedenfalls nicht abgeneigt zuzustimmen. Laut der Lokalzeitung Vísirgebe es abgesehen von Indien ähnliche Fußübergänge auch in Russland und China.