Fischer Adam Turnbull aus der kanadischen Provinz Ontario fing vergangene Woche einen Hecht, bei dem er seltsame Rillen in der Körpermitte bemerkte. Bei näherem Hinsehen erkannte er, dass diese Rille von der Plastikverpackung eines Sportgetränks stammt. Der Hecht dürfte sich in seiner Kindheit in diesem Plastikring verfangen und ihn daraufhin nie wieder losbekommen haben. Er wuchs mit dem Ring um seinen Körper auf, wurde größer und dicker, und entwickelte sich um den Ring herum.

Der Fisch schien sich an diese Umstände gewöhnt zu haben. Er hätte sich nach dem Fang wie jeder andere gesunde Fisch gewehrt. Für Turnbull war der unnatürliche Ring Anlass genug, die Befreiungsaktion zu fotografieren, um so auf die verschmutzten Gewässer aufmerksam zu machen. "Räumt euren Müll weg", schreibt er zum Posting der Fotos auf Facebook. Funktioniert hat es: Das Posting wurde bereits mehr als 16.000-mal geteilt. Nachdem er die Fotos geschossen hatte, befreite Turnbull den Fisch von dem Ring und ließ ihn wieder frei.

Plastik ist der Feind der Gewässer

Plastikmüll ist eine der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Allein auf unseren Ozeanen schwimmen bereits landesgroße Plastikansammlungen, die jeweils aus etwa 300 Milliarden Plastikstücken wie Tüten, Flaschen und Spielzeug bestehen. Fischt man sie nicht aus den Gewässern, werden sie zur tödlichen Falle für die Meerestiere. Derzeit gelangen jährlich etwa acht Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Das ist minütlich das Volumen eines Müllwagens. Diese Zahl wird sich voraussichtlich bis 2030 verdoppeln und bis 2050 vervierfachen. Dann wird in den Meeren mehr Plastik schwimmen als Fische darin leben. Laut Schätzungen sterben mehr als 100 Millionen Meerestiere jährlich an den Folgen des menschlichen Plastikmülls.

Es ist keine Seltenheit, dass Tiere an den direkten Folgen unserer Plastikverschmutzung verenden. Oft sind die Magen angeschwemmter Wassertiere oder Möwen voller Plastikteile wie Feuerzeuge oder Flaschenverschlüsse. Und angesichts dessen, dass viele der Fische, die unser Plastik konsumieren, wieder in Restaurants oder zu Hause auf unseren Tellern landen, schließt sich langsam der Kreis unseres leichtfertigen Umgangs mit der Natur. Schließlich essen wir dann unseren eigenen Müll.