Bis zum Jahr 2005 war Valerie Plame Wilson Agentin bei der CIA. Sie war undercover im Ausland unterwegs, um Informationen zu beschaffen. Um nicht aufzufliegen, waren Diskretion und Geheimhaltung wohl zwei der wichtigsten Attribute für Wilsons Job. Heute sieht ihre Mission allerdings anders aus.

Heute ist ihr Ziel größtmögliches Tamtam und Aufmerksamkeit aus allen Ecken. Warum? Weil sie von Trumps unreflektierter Twitter-Nutzung die Schnauze voll hat. Sie versucht nun, ihn auf eigene Faust aus dem sozialen Netzwerk zu werfen.

Mithilfe einer Crowdfunding Kampagne möchte sie genug Geld sammeln, um Twitter zu kaufen. Das ist eine Summe von einer Milliarde Euro. Gestartet hat sie die Kampagne vergangene Woche mit einem Tweet: "Wenn die Führungskräfte von Twitter Trumps Gewalt und Hass nicht abstellen, dann liegt es in unseren Händen." Dazu setzte sie die beiden Hashtags #BuyTwitter und #BanTrump.

In einem zweiten Tweet, den sie vergangenen Mittwoch absetzte, promotete sie ihre Kampagne noch einmal: "Wir müssen nicht bis 2020 warten, um ihn stillzulegen." Auf der Crowdfunding-Seite schreibt sie, dass Trumps Tweets "das Land schädigen und Menschen Gefahren aussetzen" würde. Bis zum heutigen Donnerstag spendeten Unterstützer*innen ein wenig mehr als 33.000 Euro.

Das Ziel liegt in sehr weiter Ferne

Trumps Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders ließ unterdessen mitteilen: "Ihr lächerlicher Versuch, seinen [Trumps] ersten Verfassungszusatz stillzulegen, ist der einzige klare Verstoß und Ausdruck von Hass und Intoleranz in dieser Gleichung." Die USamerikanische Bevölkerung würde Trump Twitternutzung mögen.

So leicht, wie Wilson hofft, wird die Twitter-Übernahme allerdings nicht. Selbst, wenn sie tatsächlich in der Lage wäre, den vollen Betrag von einer Milliarde US-Dollar einzusammeln, ist sie von ihrem Ziel noch weit entfernt. Aktuell würde ein mehrheitlicher Anteil des Unternehmens etwa sechs Milliarden US-Dollar kosten, schreibt Associated Press.

Das sei Wilson bewusst. Sollte sie nicht in der Lage sein, die Mehrheit der Unternehmensanteile zu kaufen, wolle sie zumindest eine "signifikante Beteiligung" erwerben, um in eine ernsthafte Verhandlungsposition beim jährlichen Shareholder-Meeting zu erlangen. Mit einem Anteil von einer Milliarden Euro hätte sie diese Position auf alle Fälle. Von Twitter selbst gibt es noch keine Reaktion.