Es gibt zwei brennende Fragen, die jemanden bei diesem Thema beschäftigen können: Warum sollten arktische Eichhörnchen sich sonnen wollen? Und wie in aller Welt kommt man darauf, den Tierchen Fitness-Armbänder anzulegen, um ihr Verhalten zu studieren?

Während man sich die erste Frage noch irgendwie selbst beantworten könnte – ein Sonnenbad macht eben glücklich, das haben wohl auch Eichhörnchen erkannt –, fällt das bei der zweiten schon schwerer. Der Biologe Cory Williams gibt die Antwort: Für die Wissenschaft.

Sein Team von der Northern Arizona University wollte in einer Studie herausfinden, wie sich das Verhalten von männlichen Eichhörnchen gegenüber dem von weiblichen in der Arktis unterscheidet, indem sie ihnen Fitness-Bänder anlegten und ihre Bewegungen trackten. Das Ergebnis ist, ähm, verblüffend.

Die Männchen chillen eigentlich nur

Obwohl Männchen viel mehr Zeit außerhalb ihrer Höhlen verbringen als Weibchen, sind sie ziemlich faul, stellte Williams fest. Während der wärmeren Monate sonnen sie sich manchmal nur.

Weibliche Eichhörnchen dagegen haben kaum Freizeit. Sie müssen sich um die Jungen kümmern, suchen ständig Futter, weil sie die Energie brauchen, um ihren Babys die nötige Muttermilch zu geben.

Was die Wissenschaftler*innen mit diesen Infos anfangen? Nun, der Befund könnte zumindest erklären, warum männliche Eichhörnchen in der Arktis anfälliger dafür sind, gefressen zu werden: Sie sind einfach zu entspannt zum Weglaufen.

Bislang galt das für die Wissenschaft als Rätsel, ebenso wie saisonale Unterschiede im Körperverhalten arktischer Eichhörnchen. "Mit der Forschungsmethode könnte man auch die Herzfrequenz der Tiere erfassen, ihren Stoffwechsel und wie sie Hormone erzeugen", sagte Williams dem Wissenschaftsportal Science. In einem neuen Projekt will das Team jetzt die Rolle von Hormonen beim Winterschlaf erforschen.

Vielleicht finden sie bei dieser Gelegenheit ja auch heraus, wieso männliche Eichhörnchen ihre Weibchen die ganze verdammte Arbeit machen lassen. Diese Antwort sind uns die Forscher*innen nämlich noch schuldig.