Achtung: Dieser Text enthält einige große Spoiler zu "Breaking Bad" und kleinere zu "Better Call Saul".

Dieser Blick. Diese Aura. Nie wusste man, woran man ist. Aber immer war man fasziniert von seiner Unberechenbarkeit – und seinen zwei Gesichtern: einerseits ein eiskalter Drogenbaron, der Vertrauten mit dem Teppichmesser die Kehle durchschnitt nur um seine Macht zu demonstrieren. Andererseits ein liebender Familienvater, der lächelnd hinterm Tresen seiner Fast-Food-Kette stand.

Gustavo Fring ("Gus") war eine der polarisierendsten Figuren in "Breaking Bad", dieses Meilensteins der TV-Geschichte. Gewissermaßen war er das perfekte Gegenstück zur Hauptfigur Walter White ("Walt"), dem genialen Chemielehrer und Meth-Koch. Gus war mindestens genauso intelligent, genauso clever und genauso durchtrieben. Die letzten Folgen der vierten Staffel dürften Fans nie mehr vergessen: Die Spannungskurve war bisweilen nicht auszuhalten. Die beiden lieferten sich einen Psychokampf, bei dem nur der gewinnen konnte, der dem anderen einen perfideren Schritt voraus war. Am Ende war das Walt – und Gus musste sterben.

Jetzt kommt Gustavo Fring zurück: Im April in der kommenden dritten Staffel von "Better Call Saul". Fring, der von Giancarlo Esposito gespielt wird, taucht in einem Fake-Werbevideo für die aus "Breaking Bad" bekannte Fast-Food-Kette "Los Pollos Hermanos" auf. Es ist ein bekannter Kniff der Macher*innen, Musikvideos oder eben solche Spots als Teaser für kommende Staffeln zu verwenden.

In der tollen Spin-Off-Serie "Better Call Saul" geht es um den abgehalfterten Anwalt Jimmy McGill, der versucht, in einer korrupten Welt zu bestehen und sich langsam zu "Saul Goodman" entwickelt. Da die Serie vor den Geschehnissen von "Breaking Bad" spielt, ist Gus also noch am Leben.

Es wird spannend zu beobachten, wie die Serien-Schöpfer*innen um Vince Gilligan den Bogen zur Mutterserie schlagen werden: Die beiden Zeitlinien kommen sich langsam näher. Daher ist es gar nicht so abwegig, dass wir bald auch Bryan Cranston in einem Auftritt als Walter White wiedersehen werden – und womöglich sogar seinen Ziehsohn Jesse Pinkman, gespielt von Aaron Paul. Respect the chemistry!