Im Dezember vergangenen Jahres schrieb ich ein Plädoyer für mehr Ernährungssouveränität in der eigenen Küche. Ich rief dazu auf, den Kochlöffel mit mehr Muße und Interesse zu benutzen und die Ernährung selbst in die Hand zu nehmen – ohne sich dabei in der Selbstinszenierung auf Instagram oder Foodblogs zu verlieren.

Nun muss ich meine Meinung überdenken. Das liegt an einer amerikanische Studie, die untersucht hat, "wie Verbraucherfotos wichtige Konsumentscheidungen im Food-Bereich beeinflussen". Diese wurde vor einigen Wochen im Journal of Consumer Marketing veröffentlicht und kam zu folgendem Ergebnis: 

Die Zeit, in der wir unser Smartphone zum Einsatz vorbereiten und unser Essen hübsch herrichten, genügt, damit sich der Körper nochmal entspannen kann. Er gewinnt eine Ruhepause, die sich, so die Studie, positiv auf die Geschmackswahrnehmung von Nahrungsmitteln auswirkt. 

Im Klartext: Wer vor dem Essen seine Mahlzeit fotografiert, isst bewusster und somit am Ende meist gesünder.

#foodporn funktioniert als Katalysator

Andererseits: Warum sollte das mit Fastfood nicht genauso funktionieren? Entdecken wir bei Instagram Fotos von Erdnuss-Schokomuffins, kriegen wir gewöhnlich genauso Lust darauf, wie bei dem Möhrensalat. Hauptsache es sieht schön aus.