Auf der Fahrt zwischen zwei zentralen U-Bahnstationen explodierte in St. Petersburg ein Sprengsatz in einem Zug. In einer der betroffenen Stationen Sennaja Ploschtschad (Heuplatz) entwickelte sich starker Rauch. Der Sprengsatz soll mit Metallteilen versehen und im Inneren des Zuges platziert worden sein. Mindestens zehn Menschen wurden bei der Explosion getötet, mehr als 50 verletzt. Alle U-Bahn-Stationen im Zentrum der Fünf-Millionen-Stadt wurden geräumt – das berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Die U-Bahn in St. Petersburg gilt als tiefste der Welt.

Präsident Wladimir Putin war zu dem Zeitpunkt in St. Petersburg, hielt sich aber nach Angaben seines Sprechers im Vorort Strelna auf. "Wir ziehen alle Möglichkeiten in Betracht – ob es eine kriminelle Tat war oder sie einen terroristischen Charakter hat", sagte er der Agentur Interfax. Viktor Oserow, Abgeordneter im russischen Föderationsrat, sagte, dass alle Anzeichen auf einen Terroranschlag hindeuten würden.

Unter Berufung auf Behördenquellen berichtet Interfax außerdem, dass ein nicht detonierter Sprengsatz im Bereich der U-Bahnstation Ploschad Wosstanija (Platz des Aufstands) gefunden wurde. Die Station liegt in unmittelbarer Nähe zum Moskauer Bahnhof, einem Verkehrsknotenpunkt in St. Petersburg.

Nach dieser Explosion wurden auch in der Hauptstadt Moskau Vorsichtsmaßnahmen ergriffen; Flughafen und U-Bahnnetz wurden gesichert. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Anschläge auf die U-Bahn in Moskau mit zahlreichen Todesopfern, in St. Petersburg gab bislang noch keine derartigen Anschläge.

Auch die deutsche Bundesregierung und das Auswärtige Amt haben sich bereits zu dem Vorfall geäußert: