Dafür bauen die Aktivisten kein Flüchtlingsheim, sie fahren auch nicht mit dem Boot hinaus aufs Mittelmeer. Georg Möller und Co. bekämpfen die Armut im Kleinen, von Angesicht zu Angesicht.
Zuletzt ist Möller mit 36 Flüchtlingen, die auf dem Hamburger Messegelände untergebracht sind, an den Elbstrand gefahren. In einem Facebook-Post fasst Möller das Erlebnis zusammen, das ihn 82 Euro gekostet und viele schöne Momente beschert hat. Der Post schnellte durchs Netz, bis heute ist er mehr als 12.000 Mal geteilt worden.
Einen Tag lang frische Luft schnappen. Volleyball spielen. Schwimmen gehen. Die Seele baumeln lassen. Georg Möller ist davon überzeugt, dass auch die kleinen Gesten großes Bewirken können.
Alle Fotos: Georg Möller/Facebook
Das Feedback auf seine Aktion bestärkt ihn darin: "Es gibt Leute aus Zürich, die mein Beispiel so inspiriert hat, dass sie es auch bei sich vor Ort nachmachen wollen", erzählt er. "Ich bekomme Mails von ganz vielen Leuten, die immer geglaubt hatten, ihre Idee sei zu klein – aber klein muss es gerade sein, damit es funktioniert."
Von Geldspenden an Organisationen hält Möller nichts. Deshalb ist die Radical Neighbourhood keine Organisation, sondern ein loser Zusammenschluss von Menschen, die helfen wollen. Einfach machen. "Wir blicken der Armut direkt ins Gesicht an einer konkreten Stelle und sagen: Hier will ich dich nicht mehr haben."
Der Ausflug mit den Flüchtlingen war eine Spontanaktion. Im Moment kümmert sich Möller vor allem um Dorina aus Rumänien. "Dorina spielt Akkordeon", erklärt Möller, "nein: Sie spielt schlecht Akkordeon, damit ihr sechsjähriger Sohn in die Schule gehen kann." Für die zwei organisiert die Radical Neighbourhood einen Musikmarathon mit Straßenmusikern, gegen eine Spende können Hamburger 24 Stunden lang Musik hören. "Wir wollen 6000 Euro einnehmen, um Dorina für ein Jahr Miete zu bezahlen in einer Wohnung, die wir ihr besorgen. Und wenn wir damit durch sind, dann nehmen wir uns den nächsten vor."
Seinen Facebook-Post zum Elbausflug beendet Möller wuchtig:
Das ist auch ein Charakteristikum seiner Gruppe: Vorsichtig argumentieren ist nicht. "Wenn du um Dinge bittest, dann sieht die braune Soße deine Schwächen und grätscht dazwischen", sagt er. "Ich habe den Beitrag so geschrieben, dass er in sich geschlossen ist und man sich aus dem Erlebnis dieses Nachmittags nicht verpissen kann."
Und tatsächlich: Bisher sollen keine rechten Kommentare bei Möller eingegangen sein.
Dafür bauen die Aktivisten kein Flüchtlingsheim, sie fahren auch nicht mit dem Boot hinaus aufs Mittelmeer. Georg Möller und Co. bekämpfen die Armut im Kleinen, von Angesicht zu Angesicht.
Zuletzt ist Möller mit 36 Flüchtlingen, die auf dem Hamburger Messegelände untergebracht sind, an den Elbstrand gefahren. In einem Facebook-Post fasst Möller das Erlebnis zusammen, das ihn 82 Euro gekostet und viele schöne Momente beschert hat. Der Post schnellte durchs Netz, bis heute ist er mehr als 12.000 Mal geteilt worden.
Einen Tag lang frische Luft schnappen. Volleyball spielen. Schwimmen gehen. Die Seele baumeln lassen. Georg Möller ist davon überzeugt, dass auch die kleinen Gesten großes Bewirken können.