Stewart Adams ist mittlerweile 92 Jahre alt und hat der BBC jetzt eine Geschichte erzählt, die heute so gar nicht mehr möglich wäre. In den 1950er Jahren forschte er für das Pharmaunternehmen Boots an einem Medikament gegen rheumatische Arthritis. Mit seinem Team testete er im Laufe von zehn Jahren rund 600 Substanzen – teilweise auch an sich selbst.

Das würde heute wohl kaum ein Forscher mehr so machen – außer diesem durchgeknallten russischen Forscher, der sich Bakterienkulturen spritzt, weil er glaubt, sie verlängerten sein Leben.

Bevor die Wissenschaftler die Medikamente an sich selbst testeten, überprüften sie, ob sie giftig waren, erzählt Adams der BBC. Konnte das ausgeschlossen werden, schluckten die Forscher sie selbst. Ausgerechnet ein Kater vor einer wichtigen Rede brachte Adams auf die richtige Fährte.

Ich hatte den ersten Vortrag und etwas Kopfschmerzen, weil ich in der Nacht zuvor mit Freunden unterwegs war. Also nahm ich eine 600-Milligramm-Dosis, einfach um sicher zu sein, und fand heraus, dass sie wirklich gut wirkte."

Ibuprofen durchlief eine Reihe klinischer Tests und kam schließlich im Jahr 1969 auf den Markt. Heute werden jedes Jahr rund 20.000 Tonnen des Medikaments hergestellt.

Die Universität Nottingham hat Adams vergangene Woche für seine Forschung mit einem Ehrendoktortitel ausgezeichnet.