Bei den kommenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich geht es um viel: Seit Monaten liegt in den Umfragen Marine Le Pen vorn. Sie ist die Vorsitzende des rechtsextremen Front National, unter ihr ist ein Austritt Frankreichs aus der EU sowie aus dem Euro wahrscheinlich. Viele Franzosen befürchten nun, die Rechte könne wie in den USA mit Falschmeldungen die Stimmung und schließlich auch Wahlentscheidungen manipulieren.

17 französische Medien haben deshalb am Montag angekündigt, dass sie gemeinsam gegen Fake-News vorgehen wollen – darunter die großen Zeitungen Le Monde und Libération, die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt France Télévisions, sowie die Nachrichtenagentur AFP. Sie starten das Projekt CrossCheck, an dem auch Google als Geldgeber beteiligt ist.

Der Plan: Freiwillige Teams der Journalistenschulen CFJ und der Universität Sciences Po sollen Nachrichten auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen, die zuvor von Nutzer*innen bei Google und Facebook als falsch gemeldet wurden. Facebook wird das Projekt ebenfalls unterstützen und als Falschmeldungen identifizierte Posts kennzeichnen.

In Deutschland gibt es ebenfalls Bemühungen, den Kampf gegen Falschmeldungen in sozialen Netzwerken aufzunehmen. Dafür arbeitet Facebook mit dem Recherchekollektiv Correctiv zusammen, das News auf ihre Korrektheit prüfen soll. Die Wahl auf Correctiv als Partner fiel, weil die Redaktion viel Wert auf ihre Unabhängigkeit legt; das vor allem investigativ arbeitende Team finanziert sich vornehmlich aus Stiftungsgeldern und schlüsselt sämtliche Einnahmen auf ihrer Website transparent auf.