Am 23. September ist die Tagundnachtgleiche (in der Fachsprache: Äquinoktium), an der – wie der Name sagt – Tag und Nacht gleich lang sind. Dieses astronomische Ereignis markiert das Ende des Sommers und den Beginn des Herbstes. Heute beginnt bereits der meteorologische Herbst, worüber wir uns sehr freuen. Aus diesen Gründen:
Busse und U-Bahnen sind nicht mehr heiß und voll. Sondern nur noch voll.

Der Gedanke an den Badesee lenkt uns nicht mehr von der Arbeit ab. Nur noch die Gedanken an

die neue Folge der Lieblingsserien, welches

feine Gadget wir uns als nächstes zulegen könnten, hübsche

Riff-Bilder ...

Endlich keine Bikinistreifen mehr! Ganzkörperbleiche for the win!

Die Hitze stört unseren Schlaf nicht mehr. Nur noch das Schnarchen unseres Partners. Einfach wen anders schnappen? Hilft auch nicht: 

Angeblich schnarcht jeder dritte Deutsche.

Wir können uns in eine warme Decke mummeln und ein gutes Buch alle Artikel auf ze.tt lesen. Und kommentieren. Und teilen. Und überhaupt. Dankesehr.

© Jean Haxaire/AFP/Getty Images

Es gibt keine Wespen mehr. Naja, sie tauchen zumindest vorübergehend unter: Die begatteten

Jungköniginnen verfallen in eine Winterstarre, um im nächsten Jahr die nächste Generation von Quälgeistern zur Welt zu bringen.

Und Fruchtfliegen sieht man auch keine mehr.

Ebenso wie braungebrannte KollegInnen, die von ihrem Trip nach Hawaii berichten. Aloha am Arsch.

 

Endlich können wir wieder gemütlich in der WG-Küche Tee trinken, ohne doof von unseren MitbewohnerInnen angemacht zu werden. Der Durchschnittsdeutsche trinkt übrigens

27,5 Liter Tee im Jahr. Schwarzer Tee ist am beliebtesten.

Wir müssen nicht mehr schwitzen (es sei denn, wir wollen es). Dafür frieren wir häufiger, und unsere Heizkosten steigen. 2014 blechten die Deutschen im Schnitt

1000 Euro Heizkosten für eine Wohnung mit 70 Quadratmetern.

Giphy

Endlich werden wir nachts nicht mehr von irgendwelchen Sommer-Balkon-Partys belästigt. Aber können auch weniger an irgendwelchen Sommer-Balkon-Partys teilnehmen. Okay: Unentschieden.

Aber wenigstens ist endlich Schluss mit den nervigen sogenannten Sommerhits! Das ist offiziell das letzte Mal, das wir uns "Wolke 4" geben.

200.000 Mal ist 

Philipp Dittberner die Scheibe losgeworden, kann das wer glauben? Na, gönnen wir dem Jungen seinen Erfolg und machen weiter:

Der Müll kann ruhig mal einen Tag länger in der Küche stehen, ohne dass eine süßliche Fäule das Umweltamt antanzen lässt.

Wir müssen keine teure Sonnencreme mehr kaufen, um unsere Körper zu schützen. Wieder mehr Geld für Kippen, whoop-who-huuhuuhuuu-p!

Endlich müssen wir uns nicht mehr die Füße fremder Menschen angucken. Oder ihre Knie. Oder Oberarme. Oder welches entblößte Körperteil unser ästhetisches Empfinden sonst noch so stört ... Was sind wir eigentlich für oberflächliche Penner – haben wir schon mal was von Bodyshaming gehört? Am besten lesen wir alle noch mal 

diesen Artikel.

Endlich gibt's die Sommerklamotten im Sale, die wir diese Saison total gern getragen hätten, aber dann hat uns das doofe Gewissen in der Kassenschlange daran erinnert, dass wir vergangenen Samstag bis sieben feiern waren und sechs Gin Tonic getrunken haben, und nicht einfach mit dem billigen Gordons, nö, stattdessen haben wir uns irgendeine Sorte gegönnt, an deren Namen wir uns nicht mehr erinnern können, aber schön teuer war sie, verdammte Axt. Im Moment befindet sich das Konsumklima in Deutschland übrigens auf dem 

Höchststand der vergangenen 13 Jahre.

Wir lassen weniger Geld in Clubs. Und auch für Fast-Food geben wir kaum noch was aus. Ist ja viel zu frisch, um draußen zu essen. Abends wird lieber die gute Sternchensuppe warm gemacht.

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Wir können wieder romantisch-kitschige Herbstspaziergänge unter goldbraunen Baumkronen machen. Und wenn Schnuckiputz fragt: Wieso verschwindet denn nur das Grün aus den Blättern? Dann können wir ganz strebermäßig antworten: Fallen die Temperaturen, lagern die Bäume ihr 

Chlorophylle – besser bekannt als Blattgrün – in der Rinde ein. Ist das grüne Chlorophylle aus den Blättern verschwunden, tritt darin etwa das rote 

Carotin zum Vorschein. Weißte Bescheid.

Es gibt keine Ausrede mehr, nicht ins Fitnessstudio zu gehen. Nur sehen das alle anderen auch so, und wir werden uns um die Geräte prügeln müssen. Aber hey, auch davon werden die Oberarme dicker.

Und: Wir können uns ordentlich vorfreuen – auf den nächsten Sommer.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels hatten wir den Herbstanfang vorgezogen. Der astronomische Beginn ist am 23.9. Für die Meteorologen beginnt der Herbst am 1.9.