2072 Dollar (etwa 1852 Euro) zahlt der US-Bundesstaat Alaska Anfang Oktober jedem einzelnen Bewohner aus. Davon können die Alaskaner zum Beispiel

● 129 Portionen des legendären Jacobsmuschel-Tellers bei Tracy's King Crab Shack in Alaskas Hauptstadt Juneau verputzen

● 188 Amber-Biere der ausgezeichneten Alaskan Brewing Company kippen

● 17 Nächte in Alaskas angeblich bestem Hotel im Ski-Ort Girdwood verbringen

oder was-auch-immer-sie-wollen anstellen. Das Geld bekommen beinahe alle der 710.000 Menschen. Einfach so. Weil sie da sind.

Die Kohle stammt aus den Gewinnen, die der Bundesstaat aus dem Ölhandel zieht. Der Alaska Permanent Fund verwaltet das Geld und schüttet zum Ende eines jeden Jahres die Dividende an die Bevölkerung aus. Der Geldbetrag errechnet sich grob aus aus dem Nettoertrag des Fonds der vergangenen fünf Jahre abzüglich sämtlicher Verwaltungskosten.

Voraussetzung dafür, dass man Geld aus dem Topf bekommt: Man muss 1. ein Kalenderjahr lang in Alaska gemeldet sein, 2. versichern, für immer dort wohnen bleiben zu wollen, und 3. keine Vorstrafen im Register führen. Auch als Deutscher könnte man demnach nach Alaska übersiedeln und das Geld abgreifen. 2014 konnten so 641.489 Menschen 1884 Euro ergattern, der Betrag ist noch steuerpflichtig.

Mit ? junge Leute locken

Nicht nur das kühle, riesige und weitestgehend unbewohnte Alaska versucht, die Leute mit Kohle im Land zu halten. Auch einzelne US-Städte bieten Programme an, um vor allem junge Leute anzulocken. Die Initiative Live NF lockt zum Beispiel Studenten nach Niagara Falls im Bundesstaat New York, indem es Absolventen bis zu 7000 Dollar der Gebühren zurückzahlt.

Das Stipendienprogramm Challenge Detroit kämpft um junge Unternehmer. 93 haben die Gelegenheit in den vergangenen drei Jahren wahrgenommen, immerhin zehn haben Start-ups gegründet. Detroit wird das nicht retten. Die Geisterstadt hat durch die Finanzkrise und den rapiden Fall von Grundstückspreisen massiv an Einwohnern verloren. Zwischen 2000 und 2010 verließen 25 Prozent der Bevölkerung die einstige Millionenstadt, 2013 musste die Stadtverwaltung Insolvenz anmelden.

Deutsche Städte locken Studenten mit einem Begrüßungsgeld. Das kann deutlich variieren: Stattliche 500 Euro bekommen Studierende, die sich ins badem-württembergische Gütenbach wagen. Im bayerischen Deggendorf gibt's lediglich ein paar Gutscheine, um die regionalen Vorzüge zu erkunden. Dann doch lieber Alaska.