Tausende Studierende schlenderten am Mittwoch mit Dildos durch die University of Texas in Austin. In unterschiedlichen Größen und Farben baumelten sie an Rücksäcken und Taschen und wurden in die Luft gereckt.

Das Ganze war kein Studierendenstreich, sondern eine großartige Protestaktion: Unter dem Motto "Cocks not Glocks" (auf Deutsch "Schwänze statt Pistolen") protestierten sie gegen ein am 1. August in Kraft getretenes Gesetz. Es erlaubt Studierenden mit einer entsprechenden Lizenz, Schusswaffen an die Uni mitzubringen – um sich im Notfall verteidigen zu können.

Eine US-Firma hatte 4.500 Sexspielzeuge für die Aktion gespendet. Die Protestaktion galt nicht nur dem Waffengesetz. Die Studierenden prangerten auch das gesamte US-amerikanische Moralkonstrukt an: Im Gegensatz zu Waffen sind Dildos in Texas an Unis streng verboten. Die allgemeine Unschuld müsse bewahrt werden, steht in den Universitäts-Richtlinien. Bis zu

500 US-Dollar Strafe winkt denen, die gegen das Dildo-Verbot verstoßen. Generell dürfen Menschen in Texas per Gesetz nicht mehr als sechs Dildos besitzen.

Waffen? Okay. Sex? No way.

Das stinkt den Studierenden. Sie wollen diese "Absurdität mit Absurdität" bekämpfen und wünschen sich, dass ihr Protest Wirkung erzielt. Ans Aufhören denken sie nicht. "Wir wollen so lange Dildos an Rucksäcken tragen, so lange Waffen in ihnen rumgetragen werden dürfen", sagte Ana López, eine der Organisator*innen der Aktion, dem Texas Tribune.