Das schönste an Hamburg ist doch der Hafen. Was aber, wenn der Meeresspiegel immer weiter steigt? Verschwindet dann die Speicherstadt im Wasser? Ziemlich wahrscheinlich. Viel mehr noch: die komplette Innenstadt wird versunken sein. Diesen Blick in die Zukunft eröffnen jetzt Videos des amerikanischen Forschungsinstitut "Climate Central". Bereits Anfang November veröffentlichte das Institut Bilder, die zwei Szenarien zeigten: die Folgen der Erderwärmung um vier Grad, wenn wir weitermachen wie bisher; oder zwei Grad wenn wir es schaffen, die Emissionen um ein Vielfaches bis zum Jahr 2100 zu reduzieren.

Auch London wird ein ähnliches Schicksal erwarten:

"Die Videos sind realistisch", sagt Dr. Matthias Mengel. Er ist Wissenschaftler am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung und beschäftigt sich mit den Veränderungen des antarktischen Eisschilds und dem langfristigen Anstieg des Meerespiegels durch Klimaänderungen.

"Es gibt Komponenten des Klimasystems, die unterschiedlich schnell auf Veränderungen reagieren. Meere erwärmen sich beispielsweise viel langsamer als die Atmosphäre", sagt Mengel zu ze.tt. Den Anstieg des Meeresspiegel werden wir also erst später merken. Mengel erklärt eine einfache Formal dahinter: Wenn die Treibhausgasemissionen so bleiben wie bisher, steigt der Meeresspiegel langfristig jedes Jahr um zwei Zentimeter.

Keine guten Nachrichten also. Die Wissenschaft muss sich nun auf neue Herausforderungen vorbereiten: "Lange haben die Institute den drohenden Klimawandel erforscht. Jetzt ist klar – er wird kommen. Nun schauen viele Experten auch danach, wie wir uns an die Veränderungen anpassen können", sagt Mengel.

Welchen Weg wir weiter beschreiten, ist Gegenstand der Weltklimakonferenz in Paris. Von Montag an verhandeln Vertreter aus fast 200 Staaten zwölf Tage lang darüber, wie viele Treibhausgase zukünftig in die Atmosphäre ausgestoßen werden. Klar ist: Den Klimawandel können wir zwar nicht mehr stoppen, das Ausmaß aber beeinflussen. Einen Hoffnungsschimmer gibt es – schon vor der Konferenz haben mehr als 170 Länder konkrete Pläne vorgelegt, wie sie die Umwelt schützen sollen.