Ungefähr 10.000 Kilometer legt die Banane mit dem Frachter von Brasilien bis Deutschland zurück. Pro Bananenstrunk ergibt das circa 2,4 Kilogramm Kohlendioxid. Das entspricht circa einer 16 Kilometer Fahrt mit dem Auto. Solch einen Bananenfrachter fährt jedoch nicht nur einen Bananenstrunk nach Europa – sondern ein paar Millionen.

Und dann ist noch nicht mal garantiert, dass die Banane auch im Supermarkt landet. Die Früchte müssen viele Transportwege hinter sich bringen – inklusive Wetterumschwünge und unangenehme Seitenhiebe, wenn es in der Bananenkiste zu eng wird. In Deutschland angekommen, sortieren Großhändler*innen "unverkaufbare" Bananen noch einmal aus, bevor der makellose Teil der Fracht in die Obstabteilung gelangt.

Eine Idee aus Australien

Auf die Idee kamen der junge Düsseldorfer und sein Freund Tim Gudelj in einem australischen Hinterhof bei Kaffee und – wer hätte das gedacht – Bananenbrot. Bis zu ihrem Australien-Trip hatten die beiden nie was von Bananenbrot gehört. "In Australien gibt es das an jeder Ecke. Die Australier essen andauernd Bananenbrot, in den verrücktesten Sorten: von weiße Schokolade bis Süßkartoffel-Cranberry. So kamen wir auf den Geschmack", sagt Lars. Aus Neugierde schauten sie im Internet nach Rezepten. Und stießen auf das Geheimnis eines leckeren Bananenbrotes: Möglichst braune Bananen.

Also genau die Bananen, die bei uns wegen ihrer dunklen Flecken in den Mülltonnen landen, bringen dem Bananenbrot seinen Geschmack. Warum dann noch wegschmeissen? Diese Frage stellten sich die zwei Betriebswirtschafts-Studenten. "So kam eines zum anderen. Der Gedanke, Lebensmittel zu retten und gleichzeitig ein neues Produkt nach Deutschland zu bringen, kam uns sehr sinnvoll vor", sagt Lars. Noch am Strand entwarfen die beiden den Business-Plan und flogen wegen ihrer Idee sogar vier Monate früher nach Deutschland.

BeBananas" fast 7.000 Brote im Monat und retten dabei 8.000 bis 10.000 Bananen vor der Tonne. Verkauft werden sie bisher online und in einigen Bäckereien im Rhein-Sieg-Kreis.

Dass die Bananen nicht schon vor ihrem Verkauf im Müll landen, ist wichtig. Doch auch private Haushalte tun ihren Teil zu der Verschwendung. Eine Studie der Universität Stuttgart ermittelte 2012, dass 60 Prozent des Lebensmittelmülls in Deutschland von privaten Haushalten ausgeht. Jeweils 17 Prozent lassen sich Industrie und Großverbraucher zu Schulden kommen und nur fünf Prozent fallen auf den Handel zurück.

Bewusster Konsum

Bevor alle Schuld dem Handel in die Schuhe schieben, sollten wir also erst auf uns selber gucken. Wir leben im Überfluss. Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen und (meistens) in den Kühlschrank stellen, landet im Müll. Auf ein Jahr hochgerechnet macht das 82 Kilogramm Lebensmittel, die jeder von uns wegwirft – das entspricht etwa zwei vollgepackten Einkaufswagen. Täglich kaufen wir Bananen aus Brasilien oder Äpfel aus Neuseeland: Der globalisierte Nahrungsmittelmarkt macht es möglich. Und sobald die Banane einen braunen Fleck hat, wandert sie (samt CO2-Verbrauch, Arbeitsaufwand und Transport) in die Tonne.

Bananenbrot aus geretteten Bananen zu kaufen ist ein Weg, der Lebensmittelverschwendung etwas entgegenzusetzen. Sein eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen, fällt da schon schwerer.

Rezept für schnelles veganes Bananenbrot

  • 3 reife (!) Bananen
  • 250 g Mehl (glutenfrei mit geriebenen Haselnüssen)
  • 2 TL Backpulver
  • 2 EL Öl, z. B. Rapsöl
  • 75 ml Sojamilch
  • wahlweise Mandeln, Walnüsse, Rosinen
  • etwas Fett, für die Form

Bananen mit den Händen oder einer Gabel zerquetschen. Mehl, Backpulver, Öl, Sojamilch und wahlweise Nüsse unterheben. Gut rühren. Circa 45 Minuten bei 180 Grad Umluft im vorgeheizten Ofen backen. Mit einem Stäbchen könnt ihr testen, ob der Teig schon fest genug ist: Einfach mit einer Gabel oder einem Essstäbchen in das Brot stechen. Wenn noch Teig daran klebt, dann ist das Bananenbrot noch nicht fertig.