Seit heute Morgen versuchen Flüchtlinge, die Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien zu passieren. Seit Wochen warten sie darauf, weiterziehen zu dürfen. Nach Österreich, nach Deutschland, nach Skandinavien. Doch die Grenze zu Mazedonien ist zu. Nun soll es aber doch unweit des völlig überfüllten und verschlammten Flüchtlingcamps Idomeni eine Möglichkeit geben, nach Mazedonien einzuwandern.

Nach einem acht Kilometer langem Fußmarsch erreichen die Geflüchteten von Idomeni aus den Fluss Suva Reka, nachdem sie diesen überquert haben, sind es nur noch etwa 500 Meter bis zur mazedonischen Grenze. An dieser Stelle, so ein Reporter der Presseagentur dpa, gäbe es scheinbar keinen Grenzzaun und so eine Möglichkeit für die Flüchtlinge weiterzuziehen.

Allerdings sollen, nach Angaben regionaler Medienberichte, bereits am Wochenende zwei Männer und eine Frau aus Afghanistan bei dem Versuch, den Fluss, der durch starke Regengüsse angeschwollen war, zu überqueren, gestorben sein. Eingehüllt in Mäntel und Decken marschieren nun trotzdem Tausende Flüchtlinge, die vor allem aus Afghanistan, dem Irak und Syrien kommen gen Norden.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hätten die Flüchtlinge ein Seil über den Fluss gespannt und eine Menschenkette geformt, um das Wasser zu überqueren. Kinder wurden auf die Schultern genommen, manche Flüchtlinge zeigten das "Victory"-Zeichen als sie an internationalen Reportern vorbeiliefen.

Die Flüchtlinge wurden von der Bereitschaftspolizei vor Ort darauf hingewiesen, dass ihr Vorhaben sinnlos sei, da sie in Mazedonien eh wieder zurückgeschickt würden, trotzdem laufen sie weiter in Richtung Grenze. Dieser Aufbruch der Flüchtlinge wird in den sozialen Medien unter dem Hashtag #marchofhope begleitet und bestaunt.

Angesichts der Zustände, die zuletzt im Flüchtlingslager Idomeni herrschten, ist es niemandem zu verübeln, weiterziehen zu wollen. Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm war am Wochenende zu Besuch in dem Camp und zeigt die Geschehnisse vor Ort in diesem 360-Grad-Video: