Arnold ist der Star der Berliner Stadtmission am Bahnhof Zoo. Sobald er aus der Tür tritt, sammeln sich die Leute um ihn. Und Claudia Haubrich kann mit ihrer Arbeit beginnen, wie nebenbei fragt sie einen der Obdachlosen: "Hast du schon mal über eine Therapie nachgedacht?" Haubrich ist Sozialarbeiterin, stellvertretende Leiterin der Bahnhofsmission am Zoo und Arnolds Frauchen.

Sie wollte ihren Hund mit zur Arbeit bringen. Leiter Dieter Puhl hatte nichts dagegen – eine gute Entscheidung. Denn der Mops wirkt nicht nur beruhigend auf Konflikte und erleichtert es Haubrich, mit den Obdachlosen ins Gespräch zu kommen. Der kleine Rüde meldet sich auch auf Facebook zu Wort.

So soll er Menschen auf die Geschichten der Obdachlosen, die Haubrich Gäste nennt, aufmerksam machen und Vorurteile abbauen. Das klappt schon ganz gut: "Wir bekommen positive Rückmeldungen", erzählt Haubrich. "Wir hätten nie gedacht, dass wir uns über Likes freuen würden. Aber es ist schön, dass man auf so einfache Weise für unsere Gäste Fürsprache halten kann."

Manche User machen sich allerdings Sorgen, dass der Hund überfordert sein könnte. Doch seine Besitzerin achtet darauf, dass Arnold sich auch zurückziehen und viel schlafen kann. Einen Nachteil hat es allerdings, einen tierischen Mitarbeiter zu haben. "Wenn ich morgens ankomme, wird oft erst Arnold begrüßt und dann ich. Wenn ich narzisstisch veranlagt wäre, wäre das schon eine Kränkung", sagt Haubrich und lacht.