Drei Dinge will Polizeipräsident Hubertus Andrä gleich zu Beginn der Pressekonferenz klar stellen. Erstens: Es gab offensichtlich keine weiteren Täter, der Mann habe allein gehandelt. Zweitens: Es gäbe keinen Bezug zu Geflüchteten. Und drittens: Die Situation in München sei nicht unsicherer geworden. Wer bei Veranstaltungen feiern wolle, solle ihnen nicht aus Angst vor Anschlägen fernbleiben.

Auf der Pressekonferenz in München berichtet die Polizei, was sie bisher über den Täter und die Geschehnisse der Nacht weiß: Der 18-Jährige ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Einen politischen oder ideologischen Hintergrund hatte die Tat offenbar nicht. Stattdessen scheint der Mann sich schon länger für Amokläufe interessiert zu haben.

In der Wohnung seiner Eltern fanden die Ermittler unter anderem ein Buch über den Amoklauf von Winnenden. Die Polizisten vermuten, dass es einen Zusammenhang mit dem Mörder Anders Breivik gibt. Gestern hatte sich dessen Anschlag auf der norwegischen Insel Utoya zum fünften Mal gejährt, bei dem 77 Menschen starben. "Der Bezug liegt auf der Hand", sagte Andrä.

Außerdem – aber diese Information geben die Beamten nur unter Vorbehalt preis – sei der Täter wegen Depressionen in psychiatrischer Behandlung gewesen. Die Tatwaffe, eine Neun-Millimeter-Glock, hatte der Täter sich illegal besorgt: Laut LKA-Präsident Robert Heimberger ist die Seriennummer unkenntlich gemacht worden. Außerdem hatte der Täter rund 300 Schuss Munition bei sich.

Auch um die Opfer geht es bei der Pressekonferenz. Die meisten von ihnen waren Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren. Insgesamt wurden zehn Menschen getötet und 27 verletzt. Unter den Verletzten ist auch ein 13-jähriger Junge.