Afrika steht laut den Vereinten Nationen (UN) vor der größten humanitären Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg. Laut UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien könnten allein im nächsten halben Jahr rund 20 Millionen Menschen an Hunger sterben. Wir berichteten kürzlich über die fatale Situation im Südsudan, wo jetzt gerade Millionen verhungern.

Entwicklungshilfe und Hilfsorganisationen bräuchten mehr Geld denn je, um ein Massensterben zu verhindern. Eine logische Rechnung. Nicht so für die Regierung unter Donald Trump. Dieser hat im März angekündigt, das Etat für Entwicklungshilfe um 29 Prozent zu kürzen. Das wären 10 Milliarden US-Dollar.

Die Kürzungen würden die ohnehin schon furchtbare Situation in Afrika zusätzlich verschärfen, wie David Orr, Sprecher des WFP, in Johannesburg sagte. Derzeit sind drei afrikanische Länder in einer schweren Hungerkrise: Südsudan, Nigeria und Somalia. Im Jemen bahnt sich ähnliches an. "In diesen Zeiten ist jede Geldkürzung extrem spürbar, nicht nur für uns, sondern für alle UN-Behörden und alle Hilfsorganisationen", sagte Orr.

Die USA waren bisher einer der größten Geldgeber

Knapp 1,6 Milliarden US-Dollar sind laut UN nötig, um die Menschen in Afrika vor dem Hungertod zu bewahren. Doch den Hilfsorganisationen stehen derzeit nur etwa 90 Millionen US-Dollar zur Verfügung. "Je drastischer die Kürzungen, desto mehr Leid gibt es", sagte Orr. "Im Südsudan wurde bereits eine Hungersnot ausgerufen. Das bedeutet, dass dort bereits Menschen sterben."

Die USA sind einer der Gründer und waren bisher die größten Förderer des WFP. Die finanzielle Hilfe der USA machten im vergangenen Jahr mit 24 Prozent nahezu ein Drittel der Entwicklungshilfe in den betroffenen Ländern aus. Die konkreten Pläne der Trump-Regierung für die Kürzungen sind laut Washington Post fast fertig. Es wird jedoch erwartet, dass sich der Kongress gegen die Kürzungspläne stellt.

Aber selbst wenn die Kürzungen nicht verabschiedet werden. Um den Hunger zu verhindern, müsste genau das Gegenteil verabschiedet werden: eine Aufstockung der finanziellen Hilfen. Die Entwicklungshilfe ist nicht der einzige Bereich, in dem Trump Gelder kürzen will. Auch die Bereiche Umweltschutz, Klimawandelprävention, Wissenschaft, Gesundheitsvorsorge und Familienplanung der US-Bürger müssen mit finanziellen Abstrichen rechnen.

Für Trump scheinen unser Planet und die Menschen darauf nicht so hoch im Kurs zu stehen. Aber die Mauer nach Mexiko, die soll nicht nur hoch, sondern auch schön werden.