Ölverschmiert und verletzt hatte er den Pinguin am Strand von Proveta auf der brasilianischen Insel Ilha Grande gefunden, sagt Joao Pereira de Souza. Der pensionierte Maurer nahm ihn mit in seine Hütte, die nur 50 Meter vom Strand entfernt ist. Dort pflegte er das Tier, bis es wieder laufen und schwimmen konnte.

Nach einigen Monaten fuhr er mit seinem Boot aufs offene Meer, um Dindim – wie er ihn getauft hatte – in die Freiheit zu entlassen. Er verabschiedete sich von seinem Gast und fuhr zurück zur Insel Ilha Grande. Am Strand angekommen, entdeckte er: den Pinguin.

Er war zurück gekommen und blieb noch elf Monate bei seinem Retter und seiner Familie. Als ihm neue Federn gewachsen waren, schwamm er zurück nach Patagonien, seiner argentinische Heimat. Das war 2011.

Eine Geschichte fürs Herz. Und sie geht noch weiter, denn: Seit fünf Jahren taucht Dindim jedes Jahr zwischen Juni und Juli wieder auf – nachdem er Tausende Kilometer von Patagonien nach Brasilien geschwommen ist. 4.000 Kilometer, schätzt Pereira de Souza. Im Februar macht sich Dindim dann wieder auf in seine Heimat.

Klingt nach einer unglaublichen Geschichte. Im vergangenen Jahr war der brasilianische Sender Globo TV auf Pereira und seinen Pinguin aufmerksam geworden. Jetzt berichten Medien aus aller Welt über die ungewöhnliche Freundschaft.

Um den Pinguin zu erkennen, hat Pereira de Souza ihm einen Ring umgelegt. Andere Menschen pickt das Tier, doch von seinem Retter lässt sich Dindim anfassen und streicheln. "Ich liebe ihn wie meine drei Kinder", sagt Pereira de Souza im Interview mit dem Sender.