Ich bin eine richtige Ökotante: Den Kohlenstoffdioxid-Abdruck, den ich zukünftigen Generationen hinterlasse, versuche ich so klein wie möglich zu halten. Ich ernähre mich bewusst, bevorzugt vegan, kaufe biologische und soweit es geht regionale Lebensmittel. Ich fliege nicht in den Urlaub und wenn ich einen Raum verlasse, mache ich hinter mir das Licht aus. Immer. Da kann doch der Verzicht auf Verpackungen nicht so schwer sein. Oder? Ich probiere es eine Woche lang aus und dokumentiere die Zeit auf dem ze.tt-Instagram-Account.

Lauren Singer, die #nowaste-Pionierin aus Brooklyn auf ihrem Blog. Zwar lebt die New Yorkerin schon im dritten Jahr ohne Müll, in die Schublade neben die Ökos passt die Mittzwanzigerin mit dem Fashion-Blogger-Look aber nicht. Ihre Botschaft: Bewusster Konsum kann Spaß machen und toll aussehen!

 [Außerdem auf ze.tt: Ingwerreste, Möhrenstückchen, Kaffeesatz: Wie du Biomüll nutzen kannst]

Mein Müll wird deutlich von Plastikverpackungen verschiedener Trockenprodukte (Couscous, Nüsse, Rosinen) und Biomüll (Birnenstengel, Paprikagehäuse, Möhrenenden) dominiert. Den Biomüll fachgerecht loszuwerden und zu recyclen, gestaltet sich etwas schwieriger: Der Bau eines eigenen Komposts ist möglich, bedarf jedoch einiger Zeit und Muße. Zum Glück gibt es in meinem Kiez eine Biomülltonne.

Meine vielen Plastikverpackungen werde ich dafür schnell los – im verpackungsfreien Laden. Wozu lebe ich in Berlin? Vor dem Einkauf im Original Unverpackt-Laden stecke ich Schraubgläser (alte Marmeladen- oder Nussmusgläser) in den Rucksack und schreibe mir eine Einkaufsliste. Das alles ist schön und gut – was mir die Planerei bedauerlicherweise nimmt, ist Spontaneität. Mal eben ohne Tupperdose und Tasche vorbeihuschen ist nicht.

 [Außerdem bei ze.tt: Warum ich nicht fliege]

Als ich die Papierpackung Kamillentee öffne, ist jeder der Beutel noch einmal mit Plastik umschlossen. Zwar sind die Beutelchen als biologisch abbaubar deklariert, aber: Muss das sein? Im Nachhinein fällt mir auf, dass ich auch einfach losen Tee hätte kaufen können. Die Bequemlichkeit hat mir das wohl abgewöhnt.

[Außerdem auf ze.tt: Zurück an den Herd]

Das Problem: Nach der Portion Haferschleim brummt mein Magen immer noch. Den Coffee-to-go-Becher habe ich auch zuhause vergessen. Mist. Ich begebe mich in einen Supermarkt (den ich wirklich nicht gerne betrete) und suche nach etwas Plastikfreiem. Doch selbst an der Birne klebt ein Barcode: Da muss ich wohl einbüßen.

Das Rezept für das Kokosöl-Pfefferminz-Backpulver-Gemisch ist überraschend einfach. Auch das Putzerlebnis und Ergebnis stellt mich zufrieden – zugegebenermaßen unerwartet.

Nachteil: Die Konsistenz der Paste passt sich an die Raumtemperatur an. Das Zeug erhärtet dementsprechend zu einem parmesansähnlichen Block. Mit ein wenig warmem Wasser lässt sich das Problem jedoch schnell lösen.

Als Körperlotion nutze ich nach wie vor Kokosöl aus dem Glas: plastikfrei, gutriechend und pflegend. Für Zahnseide und Klopapier finde ich leider keinen Ersatz.

eigene Kompost sein.