Wer in Australien Zigaretten oder Tabak kauft, muss man einen starken Magen und großen Suchtdruck haben. Denn die Bilder zeigen, was Raucher gern verdrängen wollen: der Qualm ist krebserregend, lässt Zähne ausfallen und zerstört die Lunge.

Das wird es bald auch in Deutschland geben. 2014 hatte die EU einheitliche Richtlinien zur Kennzeichnung von Tabakprodukten entschieden. Viele Beschlüsse wurden bereits bei uns umgesetzt, darunter Warnhinweise wie "Rauchen ist tödlich" und der Verbot von irreführenden Beschreibungen wie "niedriger Teergehalt", "light" oder "slim".

Heute hat das Bundeskabinett in Berlin ein entsprechendes deutsches Gesetz zu den Schockbildern beschlossen. Ab Mai 2016 sollen zwei Drittel der Vorder- und Rückseite von Zigaretten- und Drehtabak-Verpackungen für Warnbilder und aufklärende Texte reserviert sein. Auch Aromen, die den Tabakgeschmack überdecken, sollen gänzlich verboten werden. Dazu gehören übrigens auch Mentholzigaretten.

In Australien gibt es die Schockbilder seit 2006 und eine einheitliche schlammfarbene Verpackung für alle Marken seit 2012. Die Maßnahmen zeigten Wirkung: immer mehr Raucher haben ihr Laster abgelegt. Das belegte die Fachzeitschrift "Medical Journal of Australia" in einer Studie, die den Tabakkonsum, die einheitliche Verpackungen und die Nachfrage nach dem Hilfetelefon "Quit Line" untersuchte. Mittlerweile hat Australien mit 16 Prozent eine der niedrigsten Rate an Rauchern weltweit.