"Ich persönlich bin gar kein Morgenmuffel", sagt Hannah Imhoff. Und trotzdem will sie nicht mehr um 8:10 Uhr in der Schule sein müssen. Am Dienstag rief sie daher zum kollektiven Verschlafen auf, das berichtete die Süddeutsche Zeitung. Gemeinsam mit der Stadtschüler-Vertretung München forderte sie eine Gleitzeit für die Schule.

Die erste Stunde soll nicht grundsätzlich später anfangen. "Uns geht es darum, dass Schulbeginn um 8:10 Uhr das Gegenteil von modern ist und viele Schüler deshalb am Morgen Konzentrationsschwierigkeiten haben. Wir wollten eine Debatte anstoßen und mit dieser Aktion etwas in unserem mittelalterlichen Schulsystem verändern", sagt sie zu ze.tt. Die 18-Jährige besucht derzeit die 12. Klasse der Rudolf-Steiner-Schule in Gröbenzell.

Fängt die Schule zu früh an?

Flexible Zeiten sind in vielen Unternehmen gängige Praxis, doch wie soll das in der Schule funktionieren? "Bei Gleitzeit hätten die Schüler zwei bis drei Stunden Zeit, um anzukommen. Dabei geht natürlich kein Frontalunterricht. Es müssten Lernbüros begleitet von Lehrern stattfinden, in denen die Schüler Zeit haben, selbständig zu lernen", sagt sie.

Auch wenn sie nicht genau sagen kann, wie viele Schüler*innen verschlafen haben, ist sie mit der Aktion zufrieden. Politiker wie Isabell Zacharias (SPD) und Günther Felbinger (Freie Wähler) hätten auf Facebook ihre Sympathie ausgedrückt. Auch mit einigen Lehrern habe es Austausch gegeben: "Mein Kunstlehrer hat selbständig nachgefragt, eigene Erfahrungen geäußert und ich habe ihn gebeten, das Thema ins Lehrerzimmer zu nehmen."

Hannah hofft, dass die Forderung in die Landespolitik getragen wird. "Jeder braucht seine Zeit, um etwas zu lernen und die sollte er im 21. Jahrhundert auch bekommen", sagt sie.