Dürre, Stürme, steigende Temperaturen und Meeresspiegel – der Klimawandel ist kein Zukunftsszenario, sondern schon heute zu spüren. In unserer Serie Die Welt ist noch zu retten erzählen wir von innovativen Projekten und Menschen, die nicht tatenlos zugucken wollen.

Die Aussichten sind düster: Schon im Jahr 2050 könnten mehr Plastikteile als Fische im Meer schwimmen. Müllfelder so groß wie Mexiko treiben schon heute in den Ozeanen. Immer wieder tauchen Bilder davon in den sozialen Medien auf, wie zuletzt von Fotografin Caroline Power: Auf dem Weg zu einem Tauchausflug entdeckte sie einen etwa acht Kilometer großen Plastikteppich auf der Wasseroberfläche. Die schockierenden Bilder postete sie auf Facebook, der Beitrag wurde über 5.000-mal geteilt, zahlreiche Medien berichteten darüber.

Wie kommt Plastik ins Meer?

Eine Untersuchung von Greenpeace (PDF) ergab: 80 Prozent des Mülls kommt vom Land. Am meisten schwimmen Tüten, Kanister und PET-Flaschen herum, so eine Studie der UN. Aber auch massenhaft Strohhalme, Flip-Flops, Verpackungen und sogar Kühlschränke treiben im Wasser.Auch wir können Plastik ins Meer leiten ohne es zu wissen. Denn viele Kosmetika, Duschgele und Waschmittel enthalten Mikroplastik, welches unsere

 Kläranlagen nicht herausfiltern können und am Ende ins Grundwasser sinkt. Die Partikel landen in den Mägen von Fischen und später bei uns auf den Tellern. In vielen Ländern wurde Mikroplastik sogar schon im Trinkwasser nachgewiesen.

Wie kriegen wir Plastik wieder aus dem Meer?

Um Müll loszuwerden, sollte er gar nicht erst entstehen. Unternehmen müssen insgesamt weniger Verpackungsmaterial produzieren und für die Entsorgung mitverantwortlich gemacht werden; Verbraucher*innen weniger konsumieren; Plastiktüten, Einwegverpackungen und der Einsatz von Mikroplastik gesetzlich verboten werden. Auch die Abfallwirtschaft muss sich vielerorts verbessern.

Zwar gibt es bereits zahlreiche internationale Abkommen und Richtlinien, die für eine Reduktion des Plastikmülls sorgen sollen, doch werden diese nicht konsequent genug umgesetzt. Und weil die Unternehmen und viele Regierungen nicht genug tun, beschäftigen sich seit Jahren Umweltschutzorganisationen, NGOs und Vereine in aller Welt mit der Frage, wie wir Plastik wieder aus dem Meer bekommen. Auch wenn ihre Arbeit oft nicht mehr als Schadensbegrenzung ist, wollen sie nicht tatenlos zuschauen. Wir stellen einige Projekte vor:

Einfangen

Verschiedene Organisationen und Aktivist*innen testen seit Jahren Methoden, um Müll mithilfe von Netzen einzufangen. Seit 2012 schippern beispielsweise die Schiffe der Umweltorganisation One Earth, one Ocean über Seen und Meere. Der Müll wird entweder entsorgt oder auf den Schiffen zu Heizöl verarbeitet. 

Das einzige Problem bei dieser Technik: In den Netzen können sich Fische und andere Meereslebewesen verfangen. Daher forschen zahlreiche Organisationen daran, wie Beifang minimiert werden kann.

Einsaugen

Zwei Australier konnten es nicht mehr ertragen, auf Müllwellen zu surfen. Also bauten sie einen schwimmenden Mülleimer, der vorbeischwimmenden Müll einsaugt, bevor er aufs offene Meer treiben kann. Knapp zwei Kilo können so pro Kübel gefiltert werden. Die Eimer können an Häfen und Stegen befestigt werden. Mittlerweile gibt es sie unter anderem in den USA, Finnland und dem Vereinigten Königreich.

Einsammeln

Um heimische Strände sauber zu halten,

organisieren sich überall auf der Welt Gruppen für Sammelaktionen. Wenn ihr auch dabei sein wollt, findet ihr weitere Details und aktuelle Aktionen unter anderem beim Naturschutzbund oder dem Verein Die Küsten Union Deutschland.

Und das kannst du tun:

  1. Verzichte auf Einwegverpackungen.
  2. Finger weg von (Kosmetik-)Produkten mit Mikroplastik.
  3. Vermeide Klamotten mit hohem Plastikanteil.
  4. Wasche deine Wäsche mit niedrigen Temperaturen und geringer Schleuderzahl, so werden weniger Fasern abgelöst. Oder wasche deine Klamotten in einem Waschbeutel, der die Fasern auffängt.
  5. Und immer wenn du Müll am Strand siehst, heb ihn auf und wirf ihn weg.