Es ist die Art von Täter-Opfer-Verdrehung, der oft auch Frauen ausgesetzt sind, die sexuelle Gewalt erfahren mussten. In die Kategorie "Wer so rumläuft, muss sich nicht wundern" passte auch die Aussage des republikanischen US-Senators Mike Enzi.

Bei dem Besuch einer Schule Ende April wurde er gefragt, wie er das Leben und die Sicherheit der LGBT-Community in seinem Bundesstaat sichern will. Der meiste Teil seiner Antwort ist unproblematisch: "Es gibt einige Probleme, für die es nicht diese Eine-passt-für-alle-Lösung gibt. Aber man kann nicht alles mit Gesetzen lösen", hört man ihn in der Tonaufnahme sagen. Was hingegen helfe, sei etwas Anstand.

Dann folgte dieser Satz: "Wir in Wyoming sagen immer, dass du alles sein kannst – solange du es nicht anderen ins Gesicht drückst. Ich kenn da so einen Typen, der ein Tutu trägt und freitags in die Bar geht und sich immer wundert, warum er in Schlägereien gerät. Nun ja, er fragt ja geradezu danach."

In Tutu gegen Transphobie

Auch wenn sich Enzi noch am selben Tag für seine Worte entschuldigte und in derselben Rede betonte, dass niemand gehänselt werden dürfe, löste seine Aussage über das Tutu zahlreiche Proteste in den Sozialen Medien aus. Viele Menschen begaben sich in Tutus auf die Straße, in Clubs und Bars. Unter dem Hashtag #LiveAndLetTutu drückten sie ihre Solidarität für die LGBT-Szene aus und zeigten, dass weder ein Tutu noch irgendein Kleidungsstück jemandem das Recht gibt, einen Menschen zu schlagen.

"The Equality State"