Am Dienstagabend ist es im Berliner Club Gretchen voll. Sehr voll. 650 Menschen sind gekommen, um den 23-jährigen Jack Garratt zu sehen. Dabei hat der Brite gerade mal zwei EPs draußen – "Remnats" (2014) und "Synesthesiac " (2015). Sein Debutalbum erscheint am 19. Februar 2016, insgesamt konnte Garratt zehn Lieder spielen.

Warum's trotzdem so voll war, können wir nur zu gut verstehen: Garratt schreibt, produziert und mixt einen so guten Elektro-Dance-Pop zusammen, dass selbst Unmusikalische mitwippen müssen. Auch im Gretchen stand er alleine auf der Bühne, spielte E-Gitarre, E-Schlagzeug, Piano und drückte auf den vielen Knöpfen seiner Gerätschaften herum. Manche bezeichnen ihn als Multiinstrumentalist und vergleichen Garratt mit James Blake. Wenn ein einordnender Vergleich schon sein muss, dann lieber so: Jack Garratt ist James Blake mit besserer Laune.

Auf der Bühne zeigte er vollen Körpereinsatz. Er schwitzte, soff, hampelte herum, tanzte und lachte viel. Sein massiver roter Bart, der mittlerweile zu seinem Markenzeichen geworden ist, war gestern wie immer gut gebürstet – auf seinem T-Shirt war selbstironisch #wtfisajackgarratt zu lesen. Und ein Jack Garratt entpuppte sich neben seiner gesanglichen Performance auch als kleiner Komiker: "You know I have five songs! And I've already played eight of them". Es wurde viel gelacht und noch mehr gejubelt, wir sind verliebt. Deshalb mussten wir Garratt ein paar Geheimnisse entlocken.

https://soundcloud.com/jackgarratt