Man werfe einen Blick auf die Websiten von Hunkemöller, Victoria's Secret oder Passionata und stellt fest: So sieht keine Frau aus, die ich kenne. Wenn es denn überhaupt Frauen sind und nicht am PC konstruierte Imitate (so wie bei H&M).

Das neuseeländische Wäschelabel Lonely fotografiert für seine Kollektionen Frauen unterschiedlichen Alters, Größe und Hautfarbe. Manche sind Models, manche Mütter. Die Bilder sind weder nachbearbeitet noch anderweitig verändert und zeigen, wie echte Frauen aussehen.

"Lonely Girls" heißt das Projekt, für das auch schon Lena Dunham und "Girls"-Kollegin Jemima Kirke posiert haben. "Mit unserer Kampagne wollen wir Individualität feiern", sagt Helene Morris, Gründerin und Desingerin des Modelabels. Die aktuelle Kollektion heißt "Nine of a Kind" und zeigt Bilder inspirierender Frauen, die eigene Projekte gestartet haben, Kreative oder Mütter sind: "Mit den intimen Porträts dieser neun Frauen wollen wir unsere Unterschiede feiern, die uns zu dem machen, was wir sind: unser Alter, unsere Körper und unsere Geschichten."

Zwar sind körperpositive Kampagnen mittlerweile (zum Glück) immer häufiger zu sehen, seit Dove im Jahr 2004 mit "Real Woman" den Anfang machte. Sie bleiben aber die Ausnahme. Und in einem Aspekt unterscheiden sich die Bilder von Lonely außerdem: Die Frauen müssen nicht sexy sein (tun), nicht lächeln, ihren Rücken nicht durchdrücken, ihren Bauch nicht einziehen. Statt im perfekt ausgeleuchteten Studio werden viele von ihnen bei sich zu Hause fotografiert. Oder an Orten, an denen sie sich wohl fühlen.

Mit ihren Bildern wollen die Macherinnen eine körperpositive Message vermitteln. "Ich möchte, dass Frauen akzeptieren wer sie sind und wertschätzen, was sie dieser Welt bringen. Und vor allem stolz darauf sind, wie sie aussehen – egal welcher Größe oder Hautfarbe", sagt Stylistin Zara Mirkin, die sich für die Kampagnen auf die Suche nach Frauen begeben hat.

Die Bilder der aktuellen Reihe "Nine of a Kind" und weitere sind auf Instagram oder der Website zu sehen.