Afsana ist nervös. "Es sind nur noch drei Tage bis zur Enthauptung und ich habe keine Ahnung, was ich anziehen soll", sagt sie in die Kamera. Eine Szene später taucht sie vor ihren Freundinnen mit einer Sprengstoffweste auf: "Ahmed hat mich gestern damit überrascht, was haltet ihr davon?" Die Frauen sind begeistert, instagrammen Afsanas Outfit und setzen den Hashtag "Tod dem Westen" und ein Daesh-Emoji dazu. Plötzlich kommt eine andere Frau mit derselben Sprengstoffweste in den Raum. "So eine Bitch! Sie wusste, dass ich diese Weste habe", sagt Afsana. Zwischendurch sind Bilder einer zerbombten Stadt in Syrien zu sehen.

So schwarz ist der Humor, den man in der neuen Show "The Real Housewives of ISIS" zu sehen bekommt. Die Comedians und Macher der Show, Heydon Prowse und Jolyon Rubinstein, machen sich auf ziemlich böse und politisch unkorrekten Art über religiösen Fundamentalismus lustig.

Die "The Real Housewives of ISIS"-Sketche sind Teil ihrer neuen Satireserie "Revolting", seit vergangenem Dienstag läuft sie auf BBC Two. Allerdings soll dabei gar nicht die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) aufs Korn genommen werden, sondern die Online-Rekrutierung von Terroristinnen. "Es geht um die Menschen, die für diese Art der Kontaktaufnahme anfällig sind", sagt Rubinstein. Frauen aus dem Westen, die sich im Internet islamischen Extremisten annähern. Die sechsteilige Serie lehnt an Reality-Shows wie "The Real Housewives of New Jersey" an und wurde mit ähnlichem Reality-Charakter gedreht.

Nicht jeder ist von diesem Humor begeistert: Manche Zuschauer*innen feiern die Show als notwendige Auflockerung der angespannten Stimmung. Andere sind skeptisch: Diejenigen, die von den Gefahren des IS betroffen sind, würden diese Show sicher nicht lustig finden – was erneut die Frage aufkommen lässt: Können Muslim*innen eigentlich über über Daesh, Krieg und Terror lachen? Ja, sie können, wie Zeit Online feststellte.

Und ihr – findet ihr die Serie witzig?