Die älteste Stadt Deutschlands zeigt, dass Leidenschaften über Ländergrenzen hinweg vereinen und kürt Ninorta Bahno aus Syrien zur diesjährigen Weinkönigin. Bei einem Festakt am Mittwoch soll sie vor dem Trierer Weinfest zu Ninorta I. gekrönt werden.

Vor drei Jahren kam die 26-Jährige nach Deutschland und spricht mittlerweile fließend Deutsch. Bevor der Krieg ihre Heimat befiel, studierte sie Jura. Ihr Studium wird sie nicht fortsetzen können, auch wenn sie die nötigen Sprachtests bestanden hat und ihre Zeugnisse anerkannt wurden. Aber "die Gesetze sind ganz anders, ich müsste mein Studium ganz von vorne beginnen", sagt sie.

Nun wird sie zum Aushängeschild der Trierer Winzergemeinschaft. Für Bahno bedeutet der Titel aber noch mehr, sie will "eine Botschafterin für die Integration" werden, sagte sie dem SWR. Dass eine geflüchtete Frau zur Weinkönigin gewählt wird, sei "ein schönes Zeichen der Toleranz und Integration seitens der Trierer Winzer", sagt der Geschäftsführer von Moselwein e.V.

Um deutsche Weinkönigin zu werden müsste sich Bahno erst für den Titel des Anbaugebietes Mosel bewerben und gewinnen. Dafür wird sie allerdings wohl keine Zeit finden, da sie eine Ausbildung bei der Agentur für Arbeit beginnt. "Das macht mir Freude, der Umgang mit Menschen", sagt sie.