Das neue Jahr begann für Lamar Austin aus New Hampshire aufreibend: Er wurde nicht nur Vater eines Sohnes, sondern verlor auch noch seinen Job. Der 30-Jährige entschied sich, lieber die ersten Minuten seines vierten Kindes auf der Welt zu erleben, statt zur Arbeit zu fahren – und erhielt kurz darauf eine SMS von seinem Arbeitgeber, der ihm seine Kündigung mitteilte. Die Nachricht erhielt er um ein Uhr früh am ersten Tag des Jahres.

Am 31. Dezember setzten bei Lamars Ehefrau Lindsay die Wehen ein. Lamar selbst war gerade in der 90-tägigen Probezeit seines neuen Jobs in einer privaten Sicherheitsfirma, wo er 24 Stunden, sieben Tage die Woche auf Bereitschaft sein sollte. Doch die Geburt seines Kindes dauerte eine Weile – von Freitagabend bis Sonntagmorgen – und was ist schon wichtiger als das? Lamar verpasst daher zwei Tage Arbeit.

Und dann war er da. Cainan, das erste Baby des US-Bundesstaates New Hampshire im Jahr 2017. "Manchmal verliert man etwas und erhält dafür etwas viel Besseres", sagt Lamar zur lokalen Zeitung Concord Monitor. Als Lamar die Nachricht auf seinem Handy sah, dachte er sich nicht viel mehr als "Wow. Okay, cool." Schließlich habe er gerade einen Sohn bekommen und einfach das Richtige für seine Familie getan.

Als Sara Persechino, ehemaliges Mitglied des Gemeinderates, von diesem Vorfall hörte, startete sie eine Crowdfunding-Kampagne. Denn niemand sollte zwischen seinem Job und seiner Familie wählen müssen. "Ich finde nicht, dass sie sich jetzt um finanzielle Angelegenheiten sorgen sollten, das sollte eine erfreuliche Zeit sein." Die Leute folgten dem Aufruf und spendeten bis heute mehr als 7.000 US-Dollar. Zusätzlich wäre seither der Posteingang seines E-Mail-Accounts mit Jobangeboten überflutet worden. Lamar habe sein Auge bereits auf eine Lehrstelle in der Gewerkschaft für Elektriker geworfen, wie Huffington Post berichtet.

Lamar bereue seine Entscheidung nicht, auf Kosten seines Jobs lieber die Geburt seines Sohnes erlebt zu haben. Im Gegenteil: Er weigert sich sogar, das kleine Armband, das er im Krankenhaus tragen musste, abzulegen. In Erinnerung an diesen besonderen Tag.