Enno Park hat zwei Cochlea-Implantate in seinem Körper. Sie ermöglichen es ihm, wieder hören zu können. Mehr als 30.000 Menschen in Deutschland nutzen die Technologie ebenfalls, jedes Jahr kommen ca. 2800 Menschen dazu. Auch in vielen anderen medizinischen Bereichen wird der menschliche Körper mit Technik verändert, die Zahl der Cyborgs steigt.

Park hat den Deutschen Cyborgs e.V. mitgegründet, einen Interessenverband von Menschen mit Implantaten. Die Vereinigung begleitet die Verschmelzung von Mensch und Technik kritisch mit. Denn bisher gibt es nicht mal eine eindeutige Definition, ab wann ein Mensch als Cyborg bezeichnet wird. So kann die eigene Großmutter, gesetzt den Fall, sie ist Trägerin eines künstlichen Hüftgelenks oder eines Herzschrittmachers, bereits als Cyborg gelten. Voraussetzung in einigen Definitionen ist, dass die verwendete Technik fest mit dem Körper verbunden ist.

Park versteht sein Leben und Schaffen als Pionierarbeit an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Neben seinen Cochlea-Implantaten hat er ein weiteres Implantat in seinem Körper, und zwar in seiner Hand. Dieses hat keinen direkten medizinischen Nutzen, damit kann er sein Handy entsperren und darauf sind seine Kontaktdaten gespeichert.

Damit steht Park beispielhaft für eine Gruppe von Menschen, die sich entweder aus medizinischen Gründen oder einfach aus Neugier Technik implantieren lässt. Das können kleine Neodym-Magnete sein, die in die Fingerspitzen gesetzt werden, und den Träger*innen ermöglichen, elektromagnetische Wellen zu fühlen. Oder eben NFC- und RFID-Chips, die Informationen der Träger*innen speichern. Kann diese Technologie den Menschen besser machen? Welche Risiken birgt die Verschmelzung von Menschen und Maschinen? Wir haben mit Enno Park gesprochen.