Was ist in Calais los?

Aus einem provisorischen Flüchtlingslager im französischen Calais ist mittlerweile ein Slum geworden, bekannt als "The Jungle", der Dschungel. Bis zu 1000 Menschen leben hier in selbstgebauten Hütten und Zelten, schätzt die französische Regierung – Hilfsorganisationen gehen laut Zeit Online von 3500 Menschen aus.

Die Geflohenen versuchen von hier aus nach Großbritannien zu fliehen, bis zu 2000 Versuche soll es pro Nacht gegeben haben. Menschen starben bei dem Versuch, auf Lastwagen und Züge zu springen.

Die Regierung lässt einen Teil des Lagers nun räumen. Dagegen hatten sich Flüchtlinge und Hilfsorganisationen noch eingesetzt, sind vor Gericht jedoch gescheitert.

Warum wollten NGOs das Lager erhalten?

Diese Frage beantwortet die Helferin Clare Moseley gegenüber reportedly bei Twitter. Grob übersetzt: "Wir sind uns alle einig, dass der Dschungel kein guter Ort zum Leben ist. Aber im Moment ist er das beste, das wir haben. In den vergangenen sechs Monaten hat eine Armee von freiwilligen Helfern Zelte und Hütten errichtet, um die Menschen vom Boden, aus dem Schlamm zu holen. Sie haben Gemeinschaftsräume eingerichtet und eine medizinische Versorgung aufgebaut." Diese Orte sollen, anders als der Moderator sagt, vorerst nicht zerstört werden. "Die Regierung bietet keine echten Alternativen an. Wir haben gestern gesehen, dass die Zahl der Unterkünfte der Zahl der Flüchtlinge nicht einmal nahe kommt." Bis eine bessere Lösung für die Flüchtlingskrise gefunden sei, hätte "Care4Calais" die Flüchtlinge deshalb lieber im Dschungel behalten.

Was passiert jetzt gerade?

Vertreter französischer Behörden sind gerade in Calais unterwegs, um die Flüchtlinge zum Gehen aufzufordern. Vorerst versuchen sie es noch mit Überredungskünsten. Konkret geht es um den südlichen Teil des Lagers. Laut derstandard.at könnte die Räumung bis zu drei Wochen dauern.

Wo sollen die Flüchtlinge dann hin?

Die Regierung will sie in Wohncontainern in Calais oder Aufnahmezentren in anderen Regionen unterbringen, berichtet Tagesschau.de.  Außerdem gibt es ein Containerlager neben dem Slum – es ist jedoch fast voll. Hilfsorganisationen halten die Alternativen für nicht ausreichend. Maya Konforti von der Hilfsorganisation L'Auberge des Migrants erwartet laut "Standard", dass neue Slums entstehen, neue "Dschungel":