In der Vergangenheit experimentierten viele Autoren mit ausgefallenen Ideen, die ihr Werk von der Masse abheben sollten. Eines dieser Beispiele ist Zettel's Traum von Arno Schmidt, das 1970 erschien. Statt in einer Spalte ist der Text in drei Spalten gesetzt. Auch Die unendliche Geschichte von Michael Ende bleibt mit einem ungewöhnlichen Erzählstil in Erinnerung: Die zwei Handlungsstränge von Bastian und Atreyu sind farblich (rot und grün) voneinander getrennt.

Das Spiel mit unterschiedlichen Schriftarten, Formen, Farben und Bildern bereichert Geschichten um eine visuelle Ebene. Brady Whitney, ein Tüftler aus Iowa, der, wie er sagt, in seiner Kindheit mehr draußen spielte als fernzusehen, versucht nun, Bücher um eine weitere Komponente zu erweitern: eine mechanische.

Codex Silendia, das Buch der Rätsel

Whitney erfand Codex Silendia, ein faszinierendes, hölzernes Buch mit nur fünf Seiten. Der Clou: Jede dieser Seiten lässt sich erst dann wenden, wenn davor ein aufwendiges mechanisches Rätsel gelöst wurde. Die Seiten sind dick und handgemacht. Das Rätsel ist mittels Laser-Cut-Technologie erstellt. Dabei handelt es sich um ein teures, thermisches Trennverfahren, mit dem man per Laser 3D-Objekte präzise schneiden kann. Insgesamt wurden dafür 100 Teile aus Ahorn- und Birkenholz verwendet.

Finanziert hat Brady das Projekt über die Spenden-Plattform Kickstarter. Die Idee kam ihm während der Arbeit an seiner Thesis für die Iowa State University. 2017 wird es vermutlich auf dem Markt erscheinen. Was es kosten wird, ist unklar – aber günstig wird es mit Sicherheit nicht sein.

Nach jedem Rätsel kann man übrigens eine kleine Geschichte über Leonardo da Vinci lesen. Alternativ lässt sich das Buch aber personalisieren. So kann eine ganz persönliche Geschichte erzählt werden. Nerdpärchen werden es lieben!