Es ist soweit: Eine Großveranstaltung steht an. Egal, ob Festival oder berufliche Konferenz – während die einen vorfreudig ihr Social-Butterfly-Kostüm bügeln, können die anderen schon Tage vorher nicht schlafen, weil ihnen die Vorstellung von endlosem Smalltalk und unfreiwilligen Umarmungen schlicht zuwider ist. Doch egal, ob grundsätzliche Introversion oder Tagesform – es ist total okay, keine Lust auf andere Menschen zu haben.

Natürlich ließe sich halsschmerzbedingte Heiserkeit vortäuschen oder eine garstige, ansteckende Krankheit – aber vielleicht geht es ja auch erwachsener. Zum Beispiel so:

Bereite dich vor

Tanke den Abend vorher alleine auf und überlege dir in Ruhe, wenn du treffen willst – und wen nicht – und verabrede dich. Gucke dir die Menschen/ Vorträge/ Fragen zu Themen aus, die dich wirklich interessieren und vergiss den Rest. Die entscheidende Frage: Was willst und erwartest du für dich von dem Event?

Lege dir eine "Rüstung" zu

Selbst der fescheste Blazer verliert seine Funktion, wenn du dich darin wie ein Elefant im Tutu fühlst. Such dir für den Veranstaltungstag deine Lieblingsklamotten raus (Jogginghose zählt nicht!). Denn Kleidung, in der du dich zu Hause fühlst, verleiht Sicherheit. Wenn das Wetter es erlaubt, ist auch Sonnenbrille in Ordnung. Muss aber nicht unbedingt das neongelb-verspiegelte Modell sein.

Überwinde dich

Ja, Netflix, Couch und Kekse üben nahezu magnetische Anziehungskraft aus, aber mal ganz ehrlich: Der Cast aus The Big Bang Theory zählt nicht als Sozialkontakt. Versprochen: Wenn du einmal unterwegs bist und deine Lieblingssongs in den Ohren hast, wird sich alles nur noch halb so schlimm anfühlen.

Finde einen Rückzugsort

Angekommen? Gut! Such dir in der Location ein ruhiges Plätzchen, an dem du dich überwiegend aufhältst oder an das du regelmäßig zurückkehren kannst. Jeder Mensch braucht eine Insel – auch wenn sie nur vorübergehend ist!

Mach Pausen

Wenn du Menschen nur in geringen Dosen erträgst, ist das in Ordnung. Du kannst dich zwischendurch auf deine Insel (s.o.) zurückziehen und dir eine Belohnung gönnen. Zum Beispiel eine Portion Pommes. Oder einen Haufen Waffeln. Oder einfach nur 20 Minuten Ruhe.

Such dir einen Wingman/ eine Wingwoman

Mit einer extrovertierten Person an deiner Seite, die das Geplauder automatisch selbst übernimmt, kannst du dich ein bisschen zurückziehen. Und lauschen. Und beobachten. Und lernen. Oder einfach an etwas ganz anderes denken.

Sei ehrlich

Auf "Hey, wie geht’s dir?" kann man übrigens durchaus mal mit der Wahrheit antworten, zum Beispiel mit "Grad nicht so gut" oder "Mir ist im Moment nicht nach Reden".

Tauche ab

Der Klassiker, wenn gar nichts mehr geht: Einfach stur und beschäftigt aufs Smartphone starren, während du heimlich Minecraft spielst oder ein Buch liest.

Überleg dir eine Exit-Strategie

Der polnische Abgang ist zwar fast gesellschaftsfähig geworden, trotzdem ist eine vernünftige Verabschiedung manchmal unumgänglich und grundsätzlich sowieso höflicher. Falls du eine Ausrede für den Abgang brauchst, ist es gut, schon vorher eine in petto zu haben. Außerdem wichtig: Immer genug Geld für Bus, Bahn oder Taxi nach Hause dabei haben. Dann sitzt du nicht fest und bist nicht auf andere Mitfahrer angewiesen. 

So sollte eine Großveranstaltung einigermaßen auszuhalten sein. Und falls du ein besonders deutliches Signal senden willst, ziehe einfach diese Stachelweste an.

Was sind deine Tipps für Introvertierte auf Großveranstaltungen? Schreibe uns ein Kommentar.