Der Vorwurf gegen den 37-jährigen Täter: gewerbsmäßiger Betrug. So wird das genannt, wenn man im Keller seines Getränkehandels einen Pfandflaschenautomaten aufstellt – und ihn mithilfe eines Magnetsensors und einem Holztunnel, der die Plastikflasche vor dem Zerschreddern schützt, so manipuliert, dass immer wieder dieselbe Pfandflasche hereingesteckt werden kann, der Zähler aber weiter rattert.

Wenn man dann die Flasche 177.451-mal in den Automaten steckt, ergaunert man sich 44.362,75 Euro. Genau das hat der Täter versucht, berichtet der Kölner Stadtanzeiger. Eigentlich wollte der Mann mit einem Getränkeladen sein Geld zu verdienen. Dieser lief allerdings nicht so gut. Schon drei Monate nach Ankunft in Deutschland begann er mit der extrem zeitintensiven Tätigkeit – die Idee dafür kam aus dem Kollegenkreis. Erst durch einen anonymen Hinweis schaltete sich die Staatsanwaltschaft ein.

"Da haben Sie ja den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als den Automaten zu bedienen", sagte der Richter dem Angeklagten laut Kölner Stadtanzeiger. "Ich habe ein Radio daneben gestellt, weil es mir sonst zu langweilig war", antwortete der Angeklagte.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft werden mit solchen Maschen Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Der Angeklagte wurde nach einem umfassenden Geständnis zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Inzwischen wechselte er die Profession und konzentriert sich auf die Herstellung von Fruchtsäften.