Eine gewisse spröde Romantik wohnt dem Beruf Taxifahrer*in ja schon inne. Filme wie Night on Earth von Jim Jarmusch zeigen, was für Geschichten sich auf den Fahrten abspielen können. Nicht zu vergessen all die Philosoph*innen und Germanist*innen, die hinter dem Steuer sitzen und mit ihren Fahrgästen das Leben erörtern.

Trotzdem ist die erste Berufswahl selten Taxifahrer*in. Oft steckt dahinter eine persönliche Geschichte. Der Besuch in einer Berliner Taxischule zeigt: Viele der Schüler*innen sind schon älter und suchen nach einem Beruf, der körperlich weniger anstrengend ist.

Für andere hingegen ist durchaus der Verdienst ein Anreiz. Zum Taxischein gehört vorher aber eine Menge Arbeit. So muss beispielsweise das komplette Straßennetz der Stadt auswendig gelernt werden – ja, auch in Zeiten des Navis.

Lehrer Mehmet Kisla schwärmt von den Vorteilen des Taxifahrens und beschreibt die Freiheiten, die man in diesem Beruf hat. Dazu zählt vor allem, dass man seine Arbeitszeiten relativ frei wählen kann und nicht ständig den Chef im Nacken hat. In wenigen Berufen lerne man zudem so viele Menschen unterschiedlichster Kulturen und Herkunft kennen. Es ist vor allem dieses Lebensgefühl, weswegen Menschen Taxifahrer*in werden.

Mehmet Kisla bringt seine Liebe zum Job so auf den Punkt: "Taxifahrer sind Menschen, die Freigeister sind, die frei sein wollen."