"Deutsche Leitkultur ist das Fundament unseres Zusammenlebens", finden CSU und die sächsische CDU. In einem gemeinsamen Aufruf im September bezeichneten sie Leitkultur sogar als "Kraftquelle". Dafür gab es Applaus von der AfD.

Nur was ist denn eigentlich diese deutsche "Leitkultur"? Darüber wird seit rund 20 Jahren immer wieder gestritten. Als erster hat das Wort der Göttinger Politologe Bassam Tibi verwendet. Er schrieb 1998: "Die Werte für die erwünschte Leitkultur müssen der kulturellen Moderne entspringen, und sie heißen: Demokratie, Laizismus, Aufklärung, Menschenrechte und Zivilgesellschaft."

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Für viele, die den Begriff heute verwenden, ist Leitkultur aber mehr als nur Demokratie und Menschenrechte, sondern ein Mischmasch aus Werten, Sitten und Gebräuchen. In dem Aufruf schreiben CSU und die Sachsen-CDU von "Regelungen im Alltagsleben" und "bewährten Umgangsformen". Was auch immer das heißen mag, schließlich sieht das Alltagsleben der Menschen zwischen Nordsee und Bodensee ziemlich unterschiedlich aus. Die Politiker (tatsächlich wurde der Aufruf allein von Männern erstellt und präsentiert) sehen aber noch ein weiteres wichtiges Kriterium für Leitkultur: den Gebrauch der deutschen Sprache.

Fangen wir damit doch einmal an. Was heißt eigentlich "deutsch"? Und warum haben wir eigentlich keinen einheitlichen Namen? Die Engländer beispielsweise bezeichnen die Niederländer als "Dutch", was mit dem Wort "deutsch" eine gemeinsame Wurzel hat. Uns Deutsche nennen sie stattdessen "Germans". Die Franzosen sagen "Allemands". Und die Polen "Niemcy". Wer sind wir denn nun? Wir erklären euch in unserem Video, woher diese unterschiedlichen Namen kommen.

Dieser Video-Artikel ist Teil unserer Serie "Was ist deutsch?". Mehr zu Serie findest du hier.