Der Tod eines geliebten Menschen ist immer eine große emotionale Herausforderung – und jede*r geht anders mit ihr um. Manche werden wütend, fühlen sich ohnmächtig, sind apathisch. Die einen ziehen sich zurück, wollen alleine sein und brauchen Zeit für sich selbst. Andere suchen Erleichterung in Genussmitteln oder übertriebenem Konsum. Wieder andere tendieren zu obsessivem, vielleicht irrationalem Verhalten, weil sie sich selbst die Schuld geben. Trauer hat die verschiedensten Ausdrucksformen – und allesamt sind legitim. Denn sie sind Folge eines Gefühls der Hilflosigkeit darüber, eine Situation ändern zu wollen, die man nicht verändern kann.

Trotzdem führt kein Weg daran vorbei, die eigene Trauer zu verarbeiten. Sei es mit fremder Hilfe oder mit eigenen Anstrengungen. Die geliebte Person ist fort – erst wenn das verstanden und akzeptiert ist, kann sich die Last auf dem Herzen langsam lösen. In der ze.tt-Serie Mit dem Tod leben erzählen acht Betroffene, wie sie mit dem teils tragischen Tod eines nahestehenden Menschen umgegangen sind. Zudem geben verschiedene Expert*innen, darunter Palliativpsycholog*innen und professionelle Trauerbegleiter*innen, ihre Hilfestellungen, wie man an Trauer wachsen kann und wie man sich am besten mit der eigenen Sterblichkeit auseinandersetzt.

"Meine Familie starb an Krebs und ich habe Sinn darin gefunden"

Kerstins Eltern und ihre Schwester starben an Krebs. Lange fragte sie sich, warum gerade sie von der Krankheit verschont blieb und wie sie damit umgehen soll. Heute kennt sie die Antwort.

"Ich trage jeden Tag ein Schmuckstück meiner verstorbenen Oma"

Weihnachten 2016 starb Vanessas Großmutter. Um den Verlust zu verarbeiten, begann sie, täglich eines der Schmuckstücke ihrer Oma zu tragen. Das tut sie bis heute. Sie erzählt, warum ihr das geholfen hat.

Wann uns Trauer reifen lässt

Der Tod einer nahestehenden Person kann uns langfristig persönlich reifen lassen. Wie kommt es dazu? Verschiedene Trauerexpert*innen erklären, wie man Trauer überwindet und sogar persönlich daran reifen kann.

"Seit mein Papa tot ist, hat sich Angst in mein Leben gefressen"

Lena verlor ihren Vater und ihren Cousin. Sie wurde so ängstlich, dass es ihr schwerfällt, zu verreisen oder eine Beziehung zu führen. Nun will sie sich der Angst stellen.

"Omas Versicherungen abzuwickeln war wie ein zweiter Abschied"

Robert verkauft Versicherungen und schloss auch mit seiner Großmutter mehrere ab. Als sie starb, löste er diese Verträge auf. Auf eine eigenartige Weise half ihm das bei der Trauer.

Wie ich den Verlust meines Sohnes verarbeitete

Stephanie bekam Zwillinge, eines ihrer Kinder starb zehn Tage nach der Geburt. Dank professioneller Hilfe lernten sie und ihr Mann, auf jeweils eigene Art zu trauern.

"Nachdem mein Papa starb, ritzte ich mich und schlief mit älteren Männern"

Als Anja elf Jahre alt war, starb ihr Vater. Auf seinen Tod flüchtete sie sich in eine selbstzerstörerische Lebensweise und Selbsthass. Ihr Heilungsprozess begann erst nach dem Abitur.

"Mein Onkel war Zeuge Jehovas und verzichtete auf lebensrettendes Blut"

Sarahs Onkel wäre noch am Leben, wenn er nicht wegen seines Glaubens auf eine Bluttransfusion verzichtet hätte. Diese Entscheidung machte Sarah anfangs vor allem wütend. Heute versteht sie sie.

"Mein Sohn hat sich erschossen. Für mich ist er nicht gestorben"

Ilses Sohn wählte mit 26 Jahren den Freitod. Seine Mutter trauerte mehr als ein Jahrzehnt, bis sie ihn gehen lassen konnte.

Warum es sinnvoll ist, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen

Wir alle wissen, dass wir irgendwann sterben werden. Dennoch schieben viele den Gedanken an den eigenen Tod weit von sich. Dabei kann es helfen, sich der eigenen Endlichkeit bewusst zu sein.

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