Die Satiriker*innen um Matt Groening sind dafür bekannt, nicht gerade mit Kritik an der US-Regierung zu sparen. Kurz nach der Wahl Donald Trumps zum 45. US-Präsidenten etwa zeigten sie sich wehmütig und ließen Bart im Vorspann an die Tafel schreiben, dass es scheiße sei, recht zu haben. Sie bezogen sich auf eine Folge aus dem Jahr 2000, in der sie Trumps Präsidentschaft vorausgesagt hatten.

In der kommenden Folge ziehen die Macher*innen jetzt ein sehr böses Fazit nach 100 Tagen Donald Trump. Ein Clip, gestern über Soziale Medien geteilt, zeigt die entsprechende Szene vorab.

Im Weißen Haus tobt offenbar das Chaos. Pressesprecher Sean Spicer hat sich erhängt, auf einem Zettel steht I Quit – Ich kündige. Kellyanne Conway rennt weg und murmelt: "Ich werde ihn nicht ersetzen." Trumps Berater Stephen Bannon und Jared Kushner gehen sich an die Gurgel.

Trump selbst sitzt derweil im Schlafanzug neben Büchern wie The Little Book Of Big Bombs entspannt auf seinem Bett, tippt auf seinem Smartphone herum und hakt ab: "100 Tage im Office, so viele großartige Erfolge, das Golfhandicap verkleinert, Twitter-Follower um 700 erhöht und endlich können wir Bären im Winterschlaf schießen. Meine Jungs werden das lieben!"

Marge hat ihren Pillenvorrat nach 100 Tagen aufgebraucht

Plötzlich erscheint ein Angestellter neben dem Bett und klatscht Trump ein Pamphlet hin. "Sir, hier ist ein Gesetzentwurf, den Sie sofort lesen müssen. Er senkt Steuern nur für Republikaner", sagt er. "Kann Fox News es erst lesen und ich schaue dann, was sie dazu sagen?", fragt Trump. "Nein, Sie müssen es lesen", antwortet der Angestellte. Trump kommen daraufhin die Tränen, dann schaltet er den Fernseher ein. Darin zu sehen: ein Bericht über seine Tochter Ivanka, die zur Leiterin des Supreme Court gewählt wurde – nebenher wird Werbung für ihre neue Kollektion gemacht.

Das Bild zoomt wieder aus dem Fernseher heraus, diesmal direkt auf das Sofa der Simpons, wo Homer und Marge sitzen und den Bericht ebenfalls verfolgen. Marge nimmt sich zwei Beruhigungspillen aus der fast leeren Dose und klagt: "Oh mein Gott, ist das furchtbar. Die hätten mir eigentlich vier Jahre lang reichen müssen." Homer dagegen beschwichtigt: "Marge, bitte, gib dem Präsidenten der Vereinigten Staaten doch ein bisschen Zeit. Er ist erst 70 Jahre alt."

Am Ende des Clips liefert eine Stimme aus dem Off, mutmaßlich ein US-Sprecher, noch einen Kinnhaken zu Trumps umstrittenen Steuerreformen: "100 Tage. Wir haben 6,8 Prozent auf dem Weg geschafft. Bis 2020 zahlen die anderen."

Die Folge wird am Sonntag im US-Fernsehen laufen – hier kann man sie später streamen. Wann sie auch bei uns im deutschen TV erscheint, ist nicht bekannt.